Neuseeland: Einmal Eis und heiß bitte...

Von Denis Bryll |19.01.2017

Neuseeland

Neuseeland ist der von uns aus am weitesten entfernte Punkt auf der Erde. Ob wir gen Westen oder gen Osten fliegen, spielt bei der Länge der Anreise somit keine Rolle. Die meisten Fluggesellschaften allerdings fliegen via Asien. Über Dubai ist ebenfalls eine gute Flugroute. Ab 24 Stunden Reisezeit ist man immer dabei.

Neuseeland erscheint sehr europäisch. In der Tat finden sich hier viele Gegenden, die wir in Europa bereisen können, ohne um den Erdball fliegen zu müssen. Die heißen Quellen und Geysire auf der Nordinsel erinnern an Island, die grünen Wiesen und Schafweiden gleichen denen in Großbritannien oder Irland, der Milford Sound auf der Südinsel könnte auch ein Fjord in Norwegen sein, die glasklaren Seen, die Berge und Gletscher sehen aus wie in der Schweiz. Das könnte zu dem Schluss führen, dass die weite Reise nicht lohnt. Doch das spannende an Neuseeland ist, dass all diese Reiseziele vereint sind in einem Land. Außerdem gibt es in Neuseeland auch noch Regenwald und Pinguine, Wale und Delfine.

In jedem Fall läuft es auf eine Rundreise hinaus. Ob das Land per PKW, per Wohnmobil oder als organisierte Bustour erkundet wird, hängt von den Reisevorlieben des Einzelnen ab. Selbstfahrer müssen mit dem Linksverkehr zurechtkommen (Automatik-Schaltung und wenn möglich Toyota als PKW ((Hebel und Schalter wie in Deutschland, nur Lenkrad auf der rechten Seite)) und Busreisende mit der Gruppe.

Es mag Ansichtssache sein, doch ich würde die Reise immer auf der Nordinsel in Auckland beginnen. Auckland ist eine eher unscheinbare Stadt und dient nach dem langen Flug sehr gut als Einstieg. Von hier muss sich der Individualist entscheiden, ob er erst gen Norden zu den schönen Stränden der Bay of Islands fährt oder in Richtung Nordosten auf die sehr verträumte Coromandel-Halbinsel oder schon direkt gen Süden in Richtung Rotorua fährt.

Rotorua ist unglaublich. Was hier an Dampf, Schwefel, Wärme und blubberndem Wasser oder Schlamm aus der Erde kommt, ist faszinierend. Das Gebiet um Rotorua ist vulkanisch und bietet gute Wandermöglichkeiten durch diese unwirkliche Landschaft, wie z.B. das Waimangu volcanic valley und das Wai-O-Tapu termal wonderland.

Am Lake Taupo vorbei zum Tongariro National Park und durch das südliche Weideland bahnt man sich den Weg bis zur Südspitze der Nordinsel. Von Wellington setzt man mit der Fähre über zur Südinsel. Eine Pause in netten Örtchen Nelson bietet sich an. Von hier kann man Touren zum Abel Tasman National Park unternehmen. Hier sollte man dringend auf die Schwierigkeitsstufe des Ausfluges achten, denn manche Touren sind nur etwas für sportliche Teilnehmer.

Weiter südlich befinden sich der Franz-Josef Gletscher und der Fox Gletscher. Hier kommen die Schnee bzw. Eismassen bis auf Meeresspiegelhöhe runter und können besichtigt werden. Wer in den frühen Morgenstunden um den Lake Matheson (nahe des Fox Glacier) läuft, sieht an windstillen Tagen im morgendlichen Dunst das Bergpanorama im See gespiegelt. Dieser Blick gepaart mit der dortigen Stille ist ein besonderer Moment.

Der Weg führt weiter nach Queenstown. Der letzte Ort vor dem Milford Sound ist Te Anau. Von hier ist es noch eine lange Fahrt bis zum berühmten Fjord. Leider ist hier oft das Wetter sehr schlecht. Viel dichter Nebel und viel Regen machen das Unternehmen Milford Sound zur Glückssache. Bei klarer Sicht präsentiert sich der Fjord als Augenweide. Bei starkem Regen plus Nebel sieht man fast nichts. Dafür zeigen sich hier meist die überaus neugierigen Keas. Diese lustigen Bergpapageien nehmen mit Ihrem kräftigen Schnabel so ziemlich alles auseinander, was sie interessiert. Und es interessiert sie fast alles. Genügend Sicherheitsabstand ist somit ratsam.

Entweder man fährt weiter bis Dunedin, um auf einer Wildlife-Tour die sehr scheuen Pinguine zu sehen oder man fährt über den Lake Tekapo in Richtung Christchurch.

Wer noch nicht abreisen möchte, der kann noch einmal nördlich von Christchurch den Ort Kaikoura besuchen. Von hier gibt es die besten Walbesichtigungstouren und auch das Schwimmen mit Delphinen wird angeboten.

Christchurch ist eine sehr schöne Stadt und hat britischen Charme. Leider wurde es im Februar 2011 zu einem hohen Anteil zerstört. Doch die Neuseeländer sind nicht unterzukriegen und bauen alles wieder auf. Von Christchurch fliegt man wieder in Richtung Heimat und hat mit Sicherheit schöne Erlebnisse im Gepäck.

Ich war direkt nach der Reise nicht sicher, ob mich Neuseeland so überwältigt hat, dass es sich gelohnt hatte, eine derart weite Anreise in Kauf zu nehmen. Neuseeland wirbt damit, das schönste Ende der Welt zu sein. Ist es das wirklich? Ein großes Versprechen, dass hohe Erwartungen aufkommen lässt. Neuseeland ist schön, sogar wunderschön, aber es ist auch sehr europäisch. Das sollte man vorher wissen. Dafür aber finden sich viele Länder und Ihre Naturschönheiten auf einem kleinen Fleck. Die Neuseeländer sind liebenswert. Der Wein schmeckt hier zum köstlichen, gerade frisch gefangenen Fisch ebenfalls sehr gut. Man sollte sich Zeit nehmen für diese beiden Inseln. Wer Naturfreund ist und vielleicht Norwegen, Schottland, Irland, Österreich, die Schweiz  und Island noch nicht bereist hat, wird begeistert sein. Mir hat das „Land der langen weißen Wolke“ sehr gut gefallen. Es ist ein Naturtraum. Man muss Neuseeland sacken lassen und den unendlich vielen Eindrücken Zeit geben.

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