Tierparadies BOTSWANA

Von Andreas Maar |03.09.2018

Meine zwei Wochen im südlichen Afrika zählten zu den eindrucksvollsten Natureindrücken, die ich bisher auf meinen Reisen hatte. Friedliche Landschaften mit ihrem farbenreichen Wechselspiel von Land und Wasser, der "donnernde Rauch" der Victoria Fälle, die stille Weite des Okavango-Deltas, die Begegnung mit den San, die Farbexplosionen der Sonnenuntergänge ... allem voran aber die vielen, vielen Momente und Erlebnisse mit dem Reichtum der Tierwelt, vom Erdmännchen-Gewimmel bis zur elefantösen Rüsselparade ... alles das und noch viel mehr machten diese Reise zu etwas ganz Besonderem.

Der donnernde Rauch - die Victoria Fälle

Ein Paukenschlag der Natur gleich zu Beginn: Die berühmten und UNESCO-geadelten Victoria Fälle teilen sich Sambia und Zimbabwe. Botswana und Namibia sind auch nicht weit. Von den drei Wasserfall-Berühmtheiten unserer Erde, sind die Victoria Falls die tiefsten: 108 m stürzen sie in die Schlucht hinab.  Bis zu 10 Mio. Liter Wasser pro Sekunde sollen hier zum jährlichen Wasserhöchststand hinabrauschen. Unvorstellbar. Dankenswerterweise werden die Fälle auch nicht übermäßig vermarktet. Keine Hotelbunker, Monsterparkplätze oder Spaß-Attraktionen, wie sie die Niagara-Fälle verunstalten, stören das Bild. Auf das dies so bleiben möge! Am besten gefiel mir der Blick vom Devil's Cataract am westlichen Ende der Fälle. "Mosi oa Tunya" bezeichenen die Eingeborenen die Fälle, was soviel wie "donnernder Rauch" bedeutet.

Bevor man sich auf den Weg zur Victoria Falls Bridge macht, die die Städte Victoria Falls in Zimbabwe mit Livingstone in Sambia verbindet und einen wieder fantastischen Blick auf die Fälle hat, bietet das Lookout Café den idealen Ort für eine Pause. Natürlich ist auch hier der Name Programm. Man sitzt in einem hübschen Garten oberhalb des Sambesi wie in einem Logenplatz. 

Mein Unterkunftstipp: die ca. 20 km weiter gelegene Gorges Lodge, spektakulär direkt an der 250 m tiefen Schlucht des Sambesi gelegen. Der Fluss hat die Farbe von dunkler Jade. Man fühlt sich wie im Adlernest - und Adler gibt es hier auch wirklich! Die wenigen Zimmer in den kleinen Chalets liegen allesamt direkt am Rand der Schlucht, wie auch das kleine "Haupthaus" mit dem Open-Air-Restaurant. Ein Lodge-Traum!!

Safari zu Lande und zu Wasser ... und Elefanten ohen Ende - der Chobe Nationalpark

Die Stadt Kasane, nördliches Einfallstor zum Nationalpark, bietet nichts Besonderes. Richtig schön ist die Atmosphäre aber am Flussufer des Chobe. Da gibt es herrliche Plätzchen, die zum Träumen einladen - auch der Wolkenstimmungen wegen. Am besten wohnt man in einer Lodge direkt am Fluss. Zu empfehlen ist die Chobe Safari Lodge mit Panorama-Terrasse am Fluss - der ideale Ort für einen Sundowner oder um Elefanten auf den Grasinseln im Fluss zu beobachten.
Die Safaris durch das Hinterland sind schon toll - unglaublich nah kommt man den Tieren aber vor allem auf dem Fluss bei einer Fahrt in den Nachmittags- oder Abendstunden. Flusspferde, Elefanten, Krokodile, Wasserwarane, Schreiseeadler, Impalas, Paviane, Gnus ... es herrscht reges (Tier-)Leben!!
Den Chobe Nationalpark, benannt nach seinem nördlichen Grenzfluss, gibt es bereits seit 1968, kurz nach der Unabhängigkeit Botswanas. Es war der erste im Land. Sein Hauptgebiet liegt entlang des Flusses, den weite Überflutungsebenen und Pfannen begleiten. Bekannt ist der Chobe NP vor allem wegen seiner großen Elefantenherden. Die größten Afrikas sollen es sein. Es ist ein pures Vergnügen, ihnen zuzusehen, wenn sie in Richtung Flussufer ziehen, um ihren Durst zu löschen, zu baden, oder des saftigen Grases auf den Inseln wegen.
Bei aller Tierbegeisterung soll aber auch die Landschaft selbst nicht unerwähnt bleiben, die allein schon jede Reise wert wäre. 

Makgadikgadi-Pan - Baobabs und Erdmännchen

Der aus dem Okavango-Delta kommende Fluss Boteti speist die großen Makgadikgadi Salzpfannen - allerdings nur sehr selten. Doch während der Regenzeit bildet sich in Teilen der Pfanne ein großer flacher See, der in Scharen Pelikane, Flamingos, Störche und Reiher anlockt.  
Zumeist am frühen Morgen startet man zur Salzpfanne. Die Silhouetten der Bäume heben sich wie Scherenschnitte gegen den zarten Morgenhimmel ab. Bald weichen die Bäume einer gelben Graslandschaft. Tiere gibt es immer wieder zu entdecken, doch das Highlight dieser Tour ist eine Kolonie von Erdmännchen, die alles andere als scheu sind. Das verspricht ultimative (Foto-)Erlebnisse! Besonders die Kleinen scheinen in Frohsinn promoviert zu haben und tollen herum, dass die Kamera nicht mehr still steht. 
Irgendwann ist dann die Salzpfanne erreicht. Es breitet sich ein riesiger weißer Trockensee aus. Die Atmosphäre ist vollkommen unwirklich: nichts als weiße, stille Weite!

Der ultimative Unterkunftstipp für diese Region, bestückt mit zahlreichen Baobab-Bäumen, ist so etwas die die afrikanische Variante des Auenlands. Gleich biegt Bilbo Beutlin um den nächsten Affenbrotbaum.   :-) 

Okavango-Delta - eine Landschaft für die Seele

Um die Weite, Größe und unbeschreibliche Schönheit des Deltas zu begreifen, ist ein einstündiger Rundflug ab Maun ein absolutes Muss.
Es führt zur Trockenzeit im Winter am meisten Wasser und lockt Scharen von Tieren an. Von oben erkennt man viele Grün- und Brauntöne der Landstriche und Inseln, die nicht unter Wasser stehen, leuchtende, sonnenbeschienene wechseln mit dunklen, wolkenbeschatteten Deltaflächen ab und tragen verstärkt zu dieser Farbsymphonie bei. In den Wasserflächen ziehen die sich spiegelnden Wolken vorbei.
Erster Startpunkt, um tiefer ins Delta vorzudringen, könnte die Mankwe Bush Lodge sein: einfach toll! Untergebracht ist man in großen und durchaus luxuriösen Zelten (mit Bad!), die auf Holzplattformen errichtet sind. Von der Terrasse aus schweift der Blick über die Buschsavanne.   
Dann geht es tiefer in das Delta, das zum Weltnaturerbe zählt,  hinein. Tagelang kann man im Moremi Reservat verbringen, einem relativ leicht zugänglichen Teil des Deltas. Safari satt: Per Jeep, Boot oder Mokoro (so heißen die traditionellen Kanus, in denen man lautlos durch die Wasserarme gleitet). Die Stunden vergehen wie im Flug. Elefanten, Giraffen, die verschiedensten Antilopen-Arten, Löwen, Gnus, Zebras, Flusspferde, Schakale, die schillerndsten Vogelarten ... und wenn man  Glück hat ein Leopard ... und am Abend warten die spektakulärsten Sonnenuntergänge, die man sich nur vorstellen kann. Das Okavango-Delta ist schlichtweg ein Paradies!!

Kalahari - zu Besuch bei den San

Eine weitere landschaftliche Erfahrung ist die Kalahari. Genau genommen ist auch das Okavango-Delta ein Teil der Kalahari, aber hier - auf dem Wweg in Richtung Grenze zu Namibia - rückt dann doch eher der Lanschaftstypus ins Blickfeld, den man von der Kalahari erwartet. Bei Ghanzi kann man in einem ehemaligen Farmhaus übernachten, das dem volk der San, den Buschmännern, gehört. 
Der Begriff San bezeichnet eine Reihe ethnischer Gruppen im südlichen Afrika. Ursprünglich waren sie Jäger und Sammler.  Zu Gast im Farmhaus Dqae Qare San kann man mit einem San zu einem Spaziergang durch die Natur aufbrechen. Es gibt kaum eine Pflanze, die für die San nutzlos ist. Ihr Leben ist eins mit der Natur. Man erfährt, welche Pflanzen der Kalahri bzw. welche Pflanzenteile sich zum Essen, fürs Produzieren von Werkzeugen oder Alltagsgegenständen, welche als Medizin oder auch einfach nur für ein weiches Bett geeignet sind. Auch das Spurenlesen steht im Mittelpunkt.
Die Sprache der San ist übrigens sehr gebärdenreich und mit vielen Klicklauten durchsetzt.  


Fazit

Meine Reise endete in Namibia - und für die letzten eher faulen Tage habe ich in der Onjala-Lodge meinen ganz persönlichen Lodge-Traum noch einmal toppen können ... gekrönt mit einer tollen Küche. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem Bericht meine Begeisterung über dieses Land nahebringen. Rufen Sie mich gerne an, wenn Sie Fragen zu weiteren Unterkünften, zur besten Reisezeit oder empfehlenswerten Reiseveranstaltern haben. Gerne helfe ich Ihnen weiter bei der Erfüllung dieser wahren Traumreise in die tierische Wunderwelt Botswanas!


Ihr
Andreas Maar

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