MADEIRA - Levadas, Berge, raue Küsten

Von Andreas Maar |18.09.2019

"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen." Diesen schlauen Satz von Goethe hat dieser zwar nicht auf Madeira verfasst, er trifft für die berühmte Blumeninsel im Atlantik aber zu 100% zu. Wer Madeira nur vom Auto oder Bus aus kennenlernt, der hat das Schönste verpasst. Madeira muss erwandert werden! Das Beste ist, dass jeder Wandertyp auf seine Kosten kommt, denn von einfachen Spaziergängen an den charakteristischen Levadas, über genussreiche Küstenwege bis hin zu alpinen Touren bietet die Insel eine Fülle an Schwierigkeitsgraden und auch unterschiedlichen Landschaften.

Ein Dorado für Naturfreunde!

Der klimatisch begünstigte Süden der Insel ist auch der stärker besiedelte. Ursprünglicher ist der Norden, doch ist dieser besonders im Winterhalbjahr durch die Wetterscheide des hohen Inselgebirges auch weniger sonnenverwöhnt. Hat man 2 Wochen Zeit, empfehle ich trotzdem, einmal die Unterkunft zu wechseln, um alle Facetten der Landschaften kennenzulernen und für manche Wanderungen weniger zeitaufwändige Anfahrten zu haben. Zwei Beispiele für Unterkunftstipps sind die Quinta Splendida in Canico (im Süden unweit Funchals gelegen) und die Quinta do Furao im Norden in Santana, beides kleine Hotelperlen. Erstere besticht durch das Flair des alten Herrenhauses und die wunderbare und gepflegte riesige Gartenanlage mit allem, was Madeiras Botanik so einzigartig macht, die zweite durch die spektakuläre Lage an der Steilküste und das sehr gute Essen!

Die Hauptstadt Funchal ist dann zu empfehlen, wenn man sich keinen Mietwagen nehmen möchte. Funchal ist in ähnlicher Weise das Zentrum der Insel wie Paris für Frankreich. Von Funchal gehen sämtliche Busse ab - und das Bussystem auf Madeira ist wirklich außerordentlich gut. Wählt man eine eher ländliche Unterkunft, wird es mit den Bussen schon deutlich schwieriger. Zu beachten ist, dass viele Wandertouren eben keine Rundtouren sind, sondern "A-B Wanderungen". der Ausgangspunkt mit dem Endpunkt also nicht identisch ist. In vielen Wanderreiseführern sind die Busnummern angegeben, die den Wanderer zum Ausgangspunkt hin und vom Endpunkt zurückbringen - allerdings eben von/nach Funchal. Auch dort gibt es hübsche und stilvolle Unterkünfte und man kann zwischen der quirligen - und auch lauteren - Altstadt und dem angrenzenden reinen Hotelviertel (mit leider auch vielen Hochhäusern) wählen. 

Wie auch immer - ob mit Bus oder Mietwagen ... die Wanderschuhe sollten dabei sein. Meine Wanderlighlights waren ...

Chao dos Terreiros - Eine gemütliche Bergtour. Der Weg ist nicht weiter spektakulär, aber die Aussicht von oben einfach grandios!
Halbinsel Sao Lourenco - Die unschwierige Tour zum Ostende Madeiras sollte man unbedingt bei Sonnenschein machen, denn die Farben des Lavagesteins vor dem tiefen Blau des Meeres wirken dann ganz besonders intensiv.
Vom Pico Arieiro zum Pico Ruivo - Der Bergklassiker Madeiras ist mit das Spektakulärste, was man auf der Insel an Touren machen kann. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit nötig, sonst nicht schwer, aber etwas länger ist die Sache schon. Bis zum Pico Arieiro kann mit dem Auto gefahren werden. Wir sind senselben Weg wieder zurückgegangen. Man kann auch zur Nordküste absteigen, muss allerdings dann die Tour mit dem Bus machen oder sich wieder zum Ausgangspunkt Parkplatz Pico Arieiro zurückbringen lassen.  
Der alte und dramatische Küstenweg von Sao Jorge - In Sao Jorge gibt's hinter der Kirche das kleine und nette Resturant "Casa de Palha", wo man z.B. lecker Suppen im Brotlaib serviert bekommt. 
Faja Quebrada Nova - Die steile Tour hinunter zu den Salzgärten am Meer (zurück geht's mit der Seilbahn) ist ein Wandertraum!
Küstenweg von Machico nach Porto da Cruz

Tolle Levada-Wanderungen sind ...
die sehr aussichtsreiche Levada do Rei
die Tour zur Quelle der Levada do Castelejo
Caldeirao Verde und der Höllenkessel
der Balkon von Ribeiro Frio und weiter der Levada entlang bis Portela (zurück mit dem Taxi).

Zu guter Letzt noch ein paar Tipps für Funchal, wo man per Seilbahn natürlich auch hinauf nach Monte fahren muss (die alte Wallfahrtskirche mit dem Grab des letzten österr. Kaisers, riesigem Botanischen Garten und famoser Sicht) und einen ausgiebigen Bummel durch die hübsche Altstadt unternehmen sollte. In der wenig besuchten Oberstadt lohnt sich eine Besichtigung des Klosters Santa Clara und der Quinta das Cruzes. Für eine Pause zwischendurch: Das Teehaus Loja da Cha an der Praca Colombo bietet nicht nur Tee soweit Auge und Geschmack reichen, sondern kredenzt auch kleine leckere Gerichte. Nette und originelle Läden findet man rund um die Kirche San Pedro. Und für ein hauptstädtisches Abendessen eignet sich vorzüglich die Taberna Zezinho das Mocas (sehr freundlicher und persönlicher Service) oder das Restaurant "A Bica" neben der Markthalle - preiswert, gut und viele Einheimische.

Ein echter Geheimtipp ist der Aufstieg zur Quinta da Boa Vista von der Altstadt aus, die ihrem Namen alle Ehre macht. Der Blick auf Funchal von der Holzterrasse des etwas mobiden Herrenhauses ist klasse! Ein älteres Pärchen, das in der Quinta wohnt, serviert Tee und Kuchen zu noch dazu sehr günstigen Preisen. Eine Oase! Auch der Garten lohnt einen Bummel. Er ist etwas verwildert, aber gerade das macht den Charme aus.    


Fazit

Gerne berate ich Sie zu unterschiedlichen Unterkünften auf der Insel. Ich war nun schon dreimal auf Madeira und habe diverse Unterkünfte getestet. Ich freue mich auf Ihre Anfrage! Herzlichst, Andreas Maar


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