Korfu - Lieblingsplätze

Von Andreas Maar |25.07.2019

Erkundet man Korfu, ob mit dem Auto oder beim Wandern, wird man mit all den wunderbaren Ausblicken auf's Meer, eingerahmt von stolzen Zypressen, alten Olivenhainen und blühenden Oleandern immer wieder an Italien erinnert. Weniger griechisch, sondern vielmehr italienisch wirken nicht nur die Landschaften, sondern auch die Dörfer und die Hauptstadt selbst. Die Venezianer, etwa 400 Jahre Herren der Insel, haben vor allem in Korfu Stadt ihre Spuren hinterlassen.
Auf Korfu findet wirklich jeder etwas: üppige Landschaften, Wanderpfade, Kultur (allem voran natürlich das Achilleion, "Feenpalast" von Kaiserin Elisabeth), Strände von trublig bis einsam, Nachtleben ...

Hier meine persönlichen ...

Lieblingsplätze

Die korfiotische Riviera erstreckt sich an der nordöstlichen Küste von Nissaki bis Kassiopi. Im Vergleich zur Küste weiter südlich sind hier große Hotelblöcke die absolute Ausnahme. Kleine Häuser und vor allem Apartmentanlagen herrschen vor, die Strände sind in zahlreichen kleinen Buchten versteckt. Ich habe eine Wanderung von Bucht zu Bucht gemacht (Rückfahrt mit öffentlichen Bussen möglich). Mein persönlicher Lieblingsstrand ist Gialiskari, wunderbar einsam und Schatten gibt es auch. Gleich südlich schließt mit der Agni Bay eine tolle Möglichkeit an, am Abend stilvoll in der Taverne Agni direkt am Meer zu speisen.
Etwas weiter nördlich liegt der kleine Ort Kalami - etwas trubliger in der Saison, aber auch hier gibt es eine wundervolle Taverne, das "White House", ehemaliges Wohnhaus des englischen Schriftstellers Lawrence Durrell. Auf der Terrasse unter Weinranken kann man vorzüglich essen oder im kleinen gepflegten Garten daneben auf Loungesesseln ganz einfach einen Cappuccino frappé bestellen, den Blick auf's Meer richten und die Seele baumeln lassen.
Und noch ein dritter Restaurant-Tipp an der korfiotischen Riviera: Im winzigen Hafen von Kouloura wird man mit frischem Fisch und Meeresfrüchten verwöhnt. Auch hier sind Atmosphäre und Blick eine kleine Sensation - man möchte gar nicht mehr weg!

Den Kaiser's Throne in Pelekas wird wohl jeder Korfu-Urlauber besuchen. Kaiser Wilhelm II. ließ sich regelmäßig zu diesem Aussichtspunkt mit seinem roten Mercedes (dem ersten Auto der Insel) bringen, um den Sonnenuntergang zu genießen. Nicht weit von Pelekas kann man in die Myrtiotissa Bucht hinabsteigen, ebenfalls ein nur wenig frequentierter und wirklich schöner Badeplatz, bei dem allerdings Schatten Mangelware ist. Nur eine kleine Strecke ist es hinauf zum kleinen weißen Kloster, das man schon vom Strand aus sehen kann. Ein Ort der Stille, wie aus der Zeit gefallen.

Natürlich wird auch ein Besuch der Hauptstadt auf dem Programm stehen. Ein Bummel durch die italienisch anmutenden Gassen macht Spass und ist ein Fest für Fotografen. Natürlich lässt man den Blick von der Alten Festung über die Altstadt schweifen (seit 2007 UNESCO-Welterbe), sitzt unter den pariserischen Arkaden der Esplanade und besucht die Kirchen der Stadt mit den prächtigen Ikonostasen. Nur sehr wenige verirren sich in das Areal des Britischen Friedhofs: Moosbewachsene Gräber, die meisten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dazwischen grasen Schildkröten, blühen Orchideen. Ein echter Lieblingsplatz!
Und für's Abendessen geht es am besten ins "Bougainvillea" mit sehr herzlichem Service gegenüber des altehrwürdigen Rathauses.

Der Süden kommt landschaftlich mit dem Norden nicht mit. Doch sind hier die Küsten - bis auf wenige Ausnahmen wie Kavos - vom Tourismus auch deutlich weniger in Beschlag genommen. Die traumhaftesten und auch in der Hochsaison herrlich ruhigen Strände liegen an der Südwestküste. Mein Tipp: Agios Gordis, den man vom Dorf Dragotina erreicht - Sand und glasklares Wasser soweit das Auge reicht! Und zudem ein Dorado für Strandspaziergänger.
Für Aktive: Von Kavos (das man ansonsten ignorieren sollte) kann man eine kleine Wanderung zum Kap Asprokavos unternehmen. Grandiose Steilküsten und hoch oben die Ruine eines kleinen Klosters, deren Mauerreste ein höchst romantisches Bild abgeben. Caspar David Friedrich hätte seine Freude hier gehabt. Danach geht es hinunter zum herrlichen Strand von Arkoudillas. Die Badepause ist bei diesem Anblick fast obligatorisch, bevor es den Strand entlang und über einen famosen Höhenweg mit Rückblicken auf die weite Bucht zurück nach Kavos geht.

Besucht man die Inselberühmtheit Paleokastritsa mit seinem sehenswerten Kloster, sowie die unweit gelegene Festung Angelokastro - Überbleibsel der venezianischen Herrschaft, unbedingt hochsteigen! - kann man auf der Rückfahrt einen Stopp im Dorf Doukades einlegen oder besser gleich zum Abendessen bleiben. Am zentralen Platz bei der Kirche versammelt sich am Abend das Dorf und gleich drei Tavernen buhlen um die Gunst des hungrigen Publikums. Mein Tipp: Das "To Steki" - sehr lecker, sehr freundlich!

Ich mache hier irgendwie den Eindruck, während meiner 10 Korfu-Tage fast nur gegessen zu haben. Stimmt nicht ganz. :-) Aber das "Night Owl" etwas oberhalb der Ortschaft Afionas im Schatten alter Olivenbäume gelegen, muss ich dann doch noch erwähnen. Wir bestellten eine kleine Armada an unterschiedlichen griechischen Vorspeisen. Mit das allerbeste Essen dieser Tage.
Afionas selbst ist ein reizendes Dorf von fast kykladischer Schönheit und besitzt mit der nahen Doppelbucht Timoni auch noch eine wahre Strandberühmheit. Alleine ist man allerdings hier nur eventuell in der Nebensaison.

Leider sehr verbaut und trubelig ist die Ostküste von Prgi bis hinunter nach Messongi. Die Badeorte sind teilweise Geschmackssache, allerdings liegen auf so manchen Landvorsprüngen hier auch die luxuriösesten und feinsten Hotels der Insel. Die Küstenstraße südlich von Messongi vermittelt dann urplötzlich einen ganz anderen Eindruck. Immer direkt am Meer kurvt man von Dorf zu Dorf, wo jede Menge Fischerboote in den kleinen Häfen dümpeln (z.B. in Petrini). Boukari ist bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt und bekannt für die ausgezeichneten Fischrestaurants diekt am Wasser. Ein Traumplatz!





Fazit

Und noch eine Empfehlung zum Schluss: Das kulturelle Highlight Korfus, Sisis Achilleion mit dem schönen Garten und dem berühmten "Sterbenden Achill", besucht man am besten gleich am Morgen oder nach 16 Uhr, wenn die Besuchermassen und Kreuzfahrttouristen schon wieder abgezogen sind. Erst dann kann man nachvollziehen, dass sich die exzentrische Kaiserin wünschte, hier mit "Blick" auf die Zypressen und das Meer einmal die letzte Ruhe zu finden.


Ihr
Andreas Maar

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