NIZZA zum Karneval - französischer Chic trifft Italienitá

Von Andreas Maar |17.04.2024

Nizza hat man nicht unbedingt auf dem Schirm. wenn es um Städtereisen geht. Und natürlich kann Nizza nicht mit Paris mithalten. Ich bin allerdings auch ein Fan von kleineren und weniger überlaufenen Städte-Destinationen ... und so kam ich drauf, der Cote d'Azur-Metropole einen Besuch abzustatten. Ich war sehr positiv überrascht: Die Stadt präsentiert sich frisch, jung und mit mediterraner Leichtigkeit als gelungene Mischung aus Frankreich und Italien.

Beste Reisezeit: Immer - die Sommermonate mal ausgenommen. Wir haben im Februar schon wunderbare Sonnentage erlebt und dabei die Vorteile der Vorsaison genossen.

Eine italienische Seele ...

hat sich die Stadt an der Engelsbucht vor allem in der schmucken Altstadt bewahrt. Bis 1860 gehörte Nizza zu Italien. Das merkt man hier auf Schritt und tritt. In machen Gassen könnte die Szenerie nicht italienischer sein: Bunte Wäsche flattert zwischen den Häusern im Wind und Barockkirchen und brunnenbestandene Plätze setzten architektonische Akzente. Werfen Sie zumindest einen Blick in das Palais Lascaris, dem schönsten Adelspalast Nizzas. Wie in Turin fühlt man sich auf der herausgeputzten Place Garibaldi (der italienische Freiheitsheld wurde in Nizza geboren). Dabei ist die Altstadt bis auf sehr wenige Touri-Meilen erfrischend normal geblieben. Fotomotive an jeder Ecke, urige bis hippe Läden, tolle Restaurats mit Qualität. Ein Fischmarkt fehlt auch nicht.
Aber noch farbenfroher geht es auf dem langgestreckten Cours Saleya zu, wo der berühmte Blumenmarkt auch noch die passenden Düfte zum Farbspektakel der Häuserfassaden liefert. Toll! Mein Tipp: Am Montag verschwinden die Blumenstände und ein wunderbarer Antikmarkt macht sich breit. Auch wer nichts kaufen möchte, wird beim Bummeln jede Menge Freude haben!
Steile Treppen führen hinauf zum Schlossberg, wo man allerdings kein Schloss mehr erwarten darf, dafür exotische Pflanzen und Weitblicke auf die Stadt, den Alten Hafen und die Küste. Im Hinterland ragen die Gipfel der Alpen auf, und über die berühmte Promenade des Anglais schweift die Sicht aufs weite Blau des Meeres. Noch ein Tipp: ein Besuch des hiesigen Friedhofs. Das Geltungsbedürfnis der Gesellschaft des Fin de Siecle machte auch vor dem Tod nicht halt. Über theatralische Engelsfiguren gleitet der Blick hinunter zu den Altstadtdächern.

Für den Altstadt-Abend: Origineller als in der alteingesessenen Kneipe "Les Distilleries Ideales" kann ein Abend nicht beginnen. Feine mediterrane Küche und aufmerksamen Service gibt es im "Olive & Artichaut". Das Motto "viel und günstig" gilt beim Italiener "du Gesu" gegenüber der gleichnamigen Kirche. Und wer's lieber mal asiatisch mag: Auch im "Le Banthai" haben wir ganz vervorragend gegessen!!

Tres chic - Promenade des Anglais und Neustadt

Das Gesicht Nizzas wurde gegen Mitte des 19. Jahrhunderts stark verändert, als die europäische Upper Class begann, die Winter an der Cote d'Azur zu verbringen. In Nizza nahm der Tourismus an der Cote seinen Anfang. Und Adel und Großbürgertum bauten sich bald jede Menge Villen und Feriendomizile. So bildet die Architektur des Zweiten Kaiserreichs unter Napoleon III. und des Fin de Siecle das Gesicht der Neustadt. Die prachtvollen Fassaden, Cafes im Pariser Stil und jede Menge Shopping-Meilen schaffen einen reizvollen Kontrast zum intimen Flair der winkligen Altstadt. 

Aushängeschild Nizzas ist die Promenade des Anglais. Die beliebten blauen Stühle (selbst eine Art Wahrzeichen geworden) laden zum Sonnenbaden ein und auch am (Stein-) Strand selbst gibt es Bars und Restaurants, in denen man sich von Sightseeing oder Shopping mit Meerblick erholen kann.
Eine der französischen Hotellegenden ziert ebenfalls die Promanade: Das Negresco ist fast mehr Museum als Hotel. Kunterbunt sind die öffentlichen Räumlichkeiten und Zimmer angefüllt mit Bildern und Skulpturen vom Barock bis zur Gegenwartskunst.

Russland an der Cote d'Azur: Die Mitglieder des Zarenhofs waren treue Überwinterungsgäste in Nizza. Und so kam auch immer mehr russischer Geldadel an die Cote. Die Zarin ließ für die immer größer werdende russische Gemeinde eine Kathedrale bauen. Angesichts der bunten Kuppeln und Türme der Cathedrale Russe mag man für ein paar Momente doch glatt vergessen, dass man sich im Süden Frankreichs befindet. 

Raus aus der Stadt - Ausflüge

Per Linienbus ab Altem Hafen geht es nach Beaulieu-sur-Mer, wo man eine wunderbare Wanderung (besonders schön im Frühjahr) um die Halbinsel Cap Ferrat unternehmen kann. Cap Ferrat gehört nach wie vor zu den vornehmsten und teuersten Adressen der gesamten Cote d'Azur. Prominenz vom belgischen König Leopold bis Romy Schneider zog das traumhafte Fleckchen Erde an. Umso erfreulicher, dass die Küste der Halbinsel trotz der zahlreichen Villen für die Öffentlichkeit erhalten geblieben ist. Am Kap selbst ist mit dem Leuchtturm und einer bizarren Felslandschaft der ideale Picknickplatz erreicht. Und zu guter Letzt ist der Besuch der rosaroten Villa Ephrussi-Rothschild mit ihren sieben Gärten ein absolutes Must-See!

Mit dem Zug gilt es die hübschen Orte zwischen Nizza und Monaco zu entdecken ... Eze, Villefranche-sur-Mer ...  Oder man fährt eben gleich durch ins Fürstentum, erklimmt die Altstadt, die auf ihrem Felsen thront, genießt dort den Blick vom Jardin St Martin, besucht den Jardin exotique etwas außerhalb oder die Edel-Boutiquen rund um Casino und Hotel de Paris.
In einem Tag hat man das Fürstentum ganz gut erkundet. Oder man leistet sich eien Übernachtung, um einen Abend im berühmten Casino von Cherles Garnier, dem Erbauer der Pariser Opera, zu verbringen. Im Großteil des Casinos rollen übrigens nicht die Roulette-Kugeln, sondern ist die Musik zuhause - die Opera de Monte Carlo. Die Karten sind preiswerter als gedacht und das Niveau beachtlich. Keine Touristenoper! Zudem prunkt der Zuschauerraum mit dem goldstrotzenden Selbstbewusstsein der Belle Epoque. Motto: Was kostet die Welt!

Bezahlbarer Hoteltipp für Monaco: Das Novotel Monte Carlo ist nur wenige Gehminuten vom Casino entfernt.

KARNEVAL !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ein wirklich besonderes Erlebnis war für mich der in Deutschland weniger bekannte Karneval Nizzas. Ein riesiges Vergügen! Es handelt sich um keinen Straßenkarneval im eigentlichen Sinn. Im Internet kann man Tickets für die Umzüge und Paraden bekommen. Ein gewaltiger Aufwand wird da betrieben und jedes Jahr steht der Karveval Nizzas unter einem anderen Motto. Mir hat die nächtliche Parade am besten gefallen, doch auch die Blumenparade ist mehr als sehenswert. Am Schluss werden die Blumenwagen geplüdert und tausende von Blumen und Mimosenzweigen landen in der begeisterten Menge!


Fazit

Hoteltipps? Weinbars und Kneipen? Restaurants? Museums-Tipps?? Ich war eine Woche in Nizza und hab Diverses ausprobiert. Gern bin ich bei Ihrer Reiseplanung und Empfehlungen behilflich.


Bon voyage!

Andreas Maar

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