Jordanien, Petra, Amman, Totes Meer

Von Martin Bayer |15.12.2008

Jordanien, das haschemitische Königreich ist ein Land mit vielen Facetten. 90.000 qkm groß liegt Jordanien zwischen dem Jordan im Westen und der arabischen Wüste im Osten, ca. 90 Prozent des Landes sind Sand- oder Steinwüste. 94% der knapp 6 Mio. Einwohner sind Araber, je 2% Tscherkessen, Kurden und Armenier. Dementsprechend sind ca. 95% sunnitische Moslems, 2,5% überwiegend griechisch-orthodoxe und aramäische Christen und der Rest Drusen. Der König der konstitutionellen Monarchie ist seit dem Tod seines Vaters Hussein im Jahre 1999 Abdullah II..
Jordanien ist ein sehr leicht zu bereisendes Land. Die Straßen sind überwiegend gut ausgebaut, die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit. Viele der Einwohner, speziell in den touristischen Zentren, sprechen gut Englisch.
Unsere Reise führte uns während eines einwöchigen Aufenthaltes zu fast allen touristischen Zielen. Nach dem angenehmen Flug mit Royal Jordanian (Flugdauer ca. 4:30 Stunden) erreichten wir die jordanische Hauptstadt Amman. Am nächsten Tag besichtigten wir zunächst Amman. Die König Abdullah Moschee, die Zitadelle mit ihren Ausgrabungen und das römische Theater mit seinen 6000 Sitzplätzen im Zentrum der Stadt. Am Nachmittag fuhren wir dann Richtung Osten zu den Wüstenschlössern. Unsere erste Station war Qasr al-Azraq. Bereits die Römer erbauten hier ein Kastell. Später nutzten verschiedene Herrscher diese Anlage als Jagdschloss. Im Winter 1917/18 bereitete sich Lawrence von Arabien hier auf den Sturm auf Damaskus vor. Nächste Station ist das wohl schönste Wüstenschloss auf jordanischem Boden, das zum UNESCO-Welterbe zählende Qusair Amra. Einzigartig sind die Fresken aus omaijadischer Zeit. Ungewöhnlich sind die Abbildungen von Menschen und Tieren mit teilweise fast unbekleideten Frauen. Dies verbietet der Islam eigentlich, weshalb lange daran gezweifelt wurde, ob es sich um ein islamisches Bauwerk handelt. Dritte Station schließlich war das Wüstenschloss Qasr al-Kharana, eine ehemalige fürstliche Karawanserei. Neben den Stallungen im Eingangsbereich findet man eine Zisterne im Innenhof und verschiedene Zimmer auf zwei Stockwerke verteilt.
Tag 3 der Reise führte uns in die alte Römerstadt Jerash. Jerash ist die besterhaltene römische Siedlung im Nahen Osten und ein absolutes Muss für jede Jordanien-Reise. Obwohl derzeit nur ca. 20% der Stadt ausgegraben sind, erhält man ein umfassendes Bild vom Leben und von der Organisation der Römer. Nach Betreten der Ausgrabungen durch das Besucherzentrum passiert man zunächst den Hadriansbogen und das Hippodrom, beide noch außerhalb der eigentlichen Stadt gelegen. Nach ca. 300m gelangt man zum Südtor und kurz dahinter zum Ovalen Forum, welches untypisch für die römische Architektur ist. Der Grund liegt in der Notwendigkeit zwei unterschiedliche Achsen, die der Hauptstraße Cardo und die des hellenistischen Zeustempels, in Einklang zu bringen. Vom Forum führt eine schnurgerade mit Säulen gesäumte Straße, Cardo, bis zum Nordtor. An dieser Hauptstraße lagen viele wichtige und sehenswerte Gebäude. So findet man hier zunächst das Macellum, einen achteckigen Hof, der als Marktplatz diente, auf dem Fleisch und Lebensmittel verkauft wurden. Vorbei am Nymphäum gelangt man zum Artemistempel bzw. zu den Treppen, die zum Tempel hinauf führen. Dies war das Hauptheiligtum in Jerash und der eigentliche Tempelbereich war nur den Priestern zugänglich. Imposant sind die Säulen, die aus Einzelteilen mit einem Gewicht bis zu 10 Tonnen bestehen. Von hier setzt man den Rundgang fort zu den byzantinischen Kirchen mit einigen sehenswerten Mosaikböden und weiter zum römischen Theater. Suchen Sie den akustischen Hotspot. Von hier hört man leiseste Geräusche auf jedem der 3000 Sitzplätze. Übrigens lässt sich von der Größe des Theaters auf die Einwohnerzahl schließen: es wurden in den Theatern für ein Drittel der Einwohner Sitzplätze gebaut, d.h. Jerash hatte ca. 9000 Einwohner.
Am Nachmittag schließlich besuchten wir die Festungsanlage in Ajloun, erbaut in der Zeit von Saladin Ende des 12. Jahrhunderts zum Schutz der Karawanen und Pilger. Genießen Sie den Ausblick und die einmalige Lage.
Ein Geheimtipp für den Abend in Amman ist das Cafe Jafra, ein altes traditionelles Cafe, in dem man landestypisches Essen bekommt. Typisch für Jordanien sind viele verschiedene Vorspeisen, wie Hummus, Oliven und Fladenbrot. Als Hauptgerichte werden verschiedene Spieße aus Lamm, Rind oder Huhn serviert. Nach dem Essen wird arabischer Kaffee mit Kardamom gereicht. Probieren Sie doch auch mal eine Hubble Bubble oder auch Shisha genannt, eine arabische Wasserpfeife.
Unsere Reise führte uns am nächsten Tag zunächst zum Berg Nebo hoch über dem Jordantal, von welchem Moses nach der Flucht aus Aegypten zum ersten Mal das „Heilige Land“ sah. Bei gutem Wetter hat man einen wunderbaren Blick auf das Tote Meer, Jericho und auf Jerusalem. Von hier ging es weiter nach Madaba zur Besichtigung der weltberühmten Palästinakarte in der St. Georgskirche. Das Mosaik stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Von Madaba fuhren wir zur dritten und neuesten UNESCO-Welterbestätte Jordaniens nach Umm ar-Rasas. Diese Ausgrabungen werden derzeit erst erschlossen und sind offiziell noch nicht zur Besichtigung freigegeben. Allerdings ist der Besuch sehr lohnenswert, da man in einigen Kirchen wunderbare Mosaikböden gefunden hat. Unser Tag endete in Petra. Hier hatten wir nach dem Abendessen Gelegenheit „Petra by night“ zu besuchen. Nach einer Wanderung durch den mit mehr als 1500 Kerzen beleuchteten Siq erreicht man das Schatzhaus, wo man Tee bekommt und arabische Musik gespielt wird. Besonders für Romantiker geeignet.
Am nächsten Morgen stand dann sicherlich der absolute Höhepunkt der Reise, der Besuch der legendären Felsenstadt der Nabatäer, Petra auf dem Programm. Petra zählt zu Recht zu den neuen Weltwundern. Alleine der Zugang durch den Siq ist ein Erlebnis. Und dann taucht unvermittelt die Fassade des Königshauses auf. Aber das ist nur der Anfang einer ganzen aus dem Fels geschlagenen Stadt, die zu besten Zeiten 30.000 Einwohner zählte und Ausdruck des Wohlstands und der Kunstfertigkeit der Nabatäer ist. Weitere beeindruckende Gebäude sind das Theater oder die Königsgräber. Faszinierend sind die ständig wechselnden Farben des Sandsteins, die Größe der Fassaden – bis zu 45 Meter Höhe – und die einzigartige Lage dieser Stadt. Wahrlich ein unvergessliches Erlebnis. Wer den ca. 45-minütigen Aufstieg zum „Kloster“ Ed Deir nicht scheut, wird dort mit einem wunderbaren An- und Ausblick belohnt, der diese Mühen allemal lohnt. Petra ist pure Faszination und versetzt den Besucher immer wieder in Erstaunen.
Von Petra erreicht man in einer ca. 3-stündigen Fahrt das Wadi Rum, Drehort des Filmepos „Lawrence von Arabien“ mit Peter O`Toole und Sir Alec Guiness. Hier sollten Sie unbedingt eine Jeepsafari machen. Die Erosion aus Sand und Wind formet in Jahrtausenden bizarre Felsformationen, die dem Betrachter immer wieder neue Blickwinkel bieten. Zur Übernachtung fuhren wir dann in Jordaniens einzigen Badeort, in das nur ca. 45 km entfernte Aqaba am Roten Meer. Wer genügend Zeit hat, kann hier am Strand einige Stunden entspannen oder die Unterwasserwelt beim Tauchen oder Schnorcheln kennen lernen.
Abschluss unserer 1-wöchigen Rundreise war ein Besuch am Toten Meer. Zunächst ging es nach Bethanien an den Jordan. Hier soll der Bibel nach Jesus von Johannes getauft worden sein. Neuer Ausgrabungen belegen diese Vermutungen. Enttäuscht sein werden allerdings die Besucher, die den Jordan als einen Fluss erwarten. In der heutigen Zeit ist der Jordan auf Grund der umfangreichen Wasserentnahmen ein Rinnsal. Ein gesundes Bad im Toten Meer an der tiefsten Stelle der Welt (-410m unter dem Meeresspiegel) rundete eine gelungene Reise ab. Wegen des großen Salzgehaltes kann man nicht untergehen. Legen Sie sich also zurück und lesen Sie bequem Zeitung, während Sie, wie ein Korken auf dem Wasser schwimmen.

Jordanien ist ein faszinierendes Land, das Raum für Entdeckungen und Begegnungen bietet. Freundliche und unaufdringliche Menschen, gutes Essen und alte Kulturen – Jordanien bietet eine abwechslungsreiche Mischung. Die beste Reisezeit ist dabei April/Mai und Oktober/November. Dann sind die Temperaturen für uns sehr angenehm und ideal für Besichtigungstouren. Jordanien bietet eine gute Infrastruktur mit Unterkünften in allen Preisklassen. Für deutsche Staatsbürger ist ein Reisepass und ein Visum (dieses kann bei der Einreise ausgestellt werden) erforderlich. Flüge gibt es mit Lufthansa oder Royal Jordanien direkt nach Amman. Weiterhin existieren verschiedene Umsteigeverbindungen.
Gerne berate ich Sie auch persönlich unter Telefon 0921 885-30 oder Email m.bayer@derpart.com.

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