Oman - Genusswandern in einsamer Bergwelt

Von Andreas Maar |02.12.2023

Wild und archaisch sind die grandiosen Bergmassive im Norden des Oman. Per Staubpisten gibt es hier Hochplateaus, Bergdörfer und Wadis zu entdecken von unglaublicher Schönheit, die Besuchern mit normalen Mietwägen oder gar Reisebussen verwehrt bleiben - ein Jeep ist das Maß aller Dinge. Und da die Orientierung schwer fällt, ist dieser Teil des Weihrauchlandes am besten mit Guide oder - meine Variante - per Wandergruppe (mit Studiosus) zu entdecken. Maximal zu vier saßen wir in den luxusiösen Jeeps - und mit den Fahrern hatten wir obenrein noch ziemlich viel Spaß.
Auch kulinarisch wurde die Reise zu einer echten Genusstour, bekamen wir nach unseren Wandertouren doch beinahe täglich die ganze bunte Bandbreite der heimischen Küche per Picknick serviert! -
Die Tour ging von der Hauptstadt Muscat ins beeindruckende Hadschar-Gebirge, in die Sandweiten der Wahiba Sands, zum Plateau von Dschebel al-Akhdar und schließlich in die Wüstenstadt Nizwa, wo beeindruckende Lehmburgen kulturelle Höhepunkte bieten. Durch das Akhdargebirge kamen wir schließlich wieder an die Küste und weiter gen Norden nach Musandam, die Exklave Omans am Horn der Arabischen Halbinsel, wo ein ausgedehntes Fjordgebiet völlig andere Eindrücke entstehen. Endpunkt der Reise war Dubai - zugegeben ein nicht kleiner Kulturschock zu unserer Wandereinsamkeit

Muscat - Sultan Qaboos' Hauptstadt

Weit zieht sich die Metropole des Oman an der Küste entlang ... und es kann schon etwas dauern, von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu gelangen. Ohne fahrbaren Untersatz geht hier sowieso nichts. Muscat ist wie Dubai keine Fußgängerstadt. Das war's dann aber auch mit den Gemeinsamkeiten. Muscat gibt sich deutlich bescheidener und - für meinen Geschmack - sympathischer. Trotzdem beeindruckend: die Royal Opera, wo man - wenn man schon keiner Aufführung beiwohnt -  wenigstens eine Führung machen sollte, "Alt-Muscat" mit dem architektonisch ziemlich speziell ausgefallenen Sultanspalast am Meer, das Nationalmuseum, der quirlige Fischmarkt in Muttrah und die berühmte Corniche - auf der einen Seite Wasser, auf der anderen das Bergmassiv, dazwischen alte Kaufmannshäuser und strahlend blaue Minarette, Möwengeschrei inklusive. 
Bemerkenswert ist die Große Moschee der Stadt, von Sultan Qaboos errichtet, der sein Land mit kluger und weitsichtiger Politik aus allen Krisenherden Arabiens heraushalten konnte. Seine Moschee ist auch ein politisches Vermächtnis. Sie ist die einzige "ökumenische" Moschee der islamischen Welt, wo sich alle Glaubensrichtungen des Islam zuhause fühlen können. Welch schöne und fortschrittliche Idee in der sonst oft engstirnigen Glaubensauslegung diverser islamischer Religionsgemeinschaften. Beeindruckend ist die Große Moschee zudem. Der riesige Lüster wiegt 8 Tonnen und wurde in Deutschland gefertigt.
RESTAURANT-TIPP: Das Mumtaz Mahal ist der Liebling der Einhemischen und bietet feinste indische Küche nebst wunderbarem Stadtblick!

Auf ins wilde Gebirge ... ab in die Wüste ... hinein in Oasen ...

Über die sympathische Küstenstadt Sur ging es dann hinein ins östliche Hadschar-Gebirge ... und in eine gänzlich andere Welt. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Bergdörfer, wie aus der Zeit gefallen, 4000 Jahre alte Grabtürme, tief eingeschnittene Wadis mit leuchtendem Grün und ein unglaublicher Reichtum an Gesteins-Farben. Dann eine unwirklich erscheinende Sandgrenze. Hier beginnt die Wahiba Sands, ein gigantischer "Sandkasten", der besonders zum Sonnenuntergang seine ganze Schönheit präsentiert. Im Wüstencamp las uns unser Reiseleiter aus alten Sagen und Märchen des Oman vor.
Birkat al-Mauz ist eine Bildebuchoase. Steht man auf dem ehemaligen Burgberg des alten Zentrums, überblickt man die noch immer eindrucksvollen Ruinen aus Lehm, ein Heer an grünen Dattelpalmen, die Krone an Krone Spalier stehen - alles eingerahmt von einer Gebirgskulisse, die majestätischer nicht sein könnte. Ein Oasentraum!
Ein wieder völlig anderes Landschaftsbild vermittelt das Saik-Plateau. Mühsam ringen die Bewohner der Bergdörfer hier dem kargen Boden landwirtschaftliche Erzeugnisse ab. Zu diesem Zweck haben sie hier in 2000 m Höhe kunstvolle Terrassenlandschaften angelegt, durch die wir wanderten und uns immer wieder weite Blicke in die Bergwelt begeisterten.
Höhepunkt der Wanderungen war klar der Balcony Walk, eine atemberaubend schöne Tour am Rand eines Canyons im Dschebel Schems - der archaische König der omanischen Bergwelt!
Deutlich lieblicher präsentierte sich die Wanderung in Misfah, einer klatschgrünen Bergoase - ein Fotomotiv zum Niederknien! Immer wieder wandert man in Omans Oasen an den sog. Faladsch entlang, den typischen Bewässerungskanälen. 

Die unterschiedlichen Dynastien, die den Oman beherrschten, haben mit ihren Forts, Burgen und Schlössern gerade im Norden des Landes ein großes  kulturelles Erbe hinterlassen: Grandios sind die Anlagen von Bahla, Jabrin oder Nizwa, wo ein eindrucksvolles Fort das Zentrum beherrscht. Wer das Basargewimmel von Marokko, Ägypten oder Persien erlebt hat, wird von den Märkten Nizwas etwas enttäuscht sein. Nizwa ist eine ruhige und eher gemächliche Stadt. Die Architektur, die Atmosphäre laden aber zu ausgedehnten Spaziergängen durch die Gassen mit den alten Lehmhäusern ein. Viele Details lassen sich da entdecken. Und wer auf süße Souvenirs aus ist: Die Vielfalt an Dattelprodukten ist in Nizwa kaum zu toppen!

Auf der Fahrt in den Norden über das wilde Akhdargebirge gab es immer wieder kleine Wandertouren. Über 3000 m ragen die Gipfel hier in den blauen Himmel. Mein Highlight: die Oase Wadi Bani Auf.

Die Fjordlandschaft Musandams

Nördlich der Vereinigten Arabischen Emirate liegt an der Straße von Hormus die Exklave Musamdam. Auch diese Landschaft ist also Oman, auch wenn man beim Wort "Fjord" eher an Norwegen denkt. Tatsächlich wird das Gebiet durch zahlreiche Meerarme geprägt, wenngleich das touristische Schlagwort "Arabiens Norwegen" etwas überzogen ist. Eine Dhaufahrt (die traditionellen Boote) rundet die vielfältigen Eindrücke, die eine Naturreise durch den Oman bereithält, in idealer Weise ab. Meine Seele hatte in dieser Landschaft noch einmal die Gelegenheit, so richtig baumeln zu können. Wie so oft auf dieser Reise ...
bevor es dann noch einige Tage zur Verlängerung nach Dubai ging. Der Kontrast konnte nicht größer sein zum beschaulich-freundlichen Oman. Dubai ist eine Stadt, in der Gigantomanie kein Schimpfwort, sondern Programm ist. Und somit eine ganz andere Reise-Geschichte ...


Fazit

Das Wander- und Kulturziel Oman kann ich aus tiefem Herzen rundherum empfehlen. Auch in Sachen Sicherheit - oft ein Grund, Arabien touristisch zu meiden - gibt es keinerlei Bedenken. Die Omanis sind von einer Natürlichkeit und offenen Herzlichkeit den Besuchern gegenüber, die mich überraschte. Dass sie politisch auf einer Insel der Glückseligen leben, scheinen sie zu wissen und strahlen dies auch aus. Bei Fragen rund um den Oman bin ich Ihnen gern behilflich. Kontaktieren Sie mich einfach ... und ich kann Ihnen versichern, dass auch Sie von diesem sympathischen Land mit den besten Eindrücken nach Hause kommen werden.


Ihr
Andreas Maar

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