Galizien - am Ende der Welt warten Traumstrände, Klöster, Weingüter

Von Michael Vivell |04.07.2022

Ehrlich gesagt erschien mir Galizien anfangs wie eine Notlösung. Einige Bekannte und Freunde haben mir natürlich schon vom Jakobsweg erzählt. Nichts für mich. Dennoch denke ich gerne an die Zeit an der spanischen Nordküste zurück, die wir dort vor ein paar Jahren (weiter östlich) verbracht hatten. Das Baskenland, die Rioja und Kantabrien waren damals unser Ziel.

Die Direktflug ab Memmingen nach Santiago de Compostela überzeugte mich schließlich. Kurze Wege, gute Flugzeiten und ein verfügbarer Mietwagen (in diesen Zeiten nicht selbstverständlich) waren ein weiteres Plus. Zwei Spots am Meer und einer im Hinterland sollten es werden. Eine ziemlich gute Idee wie sich im Nachgang rausstellen sollte. Von Santiago de Compostela in Richtung Norden ist es nur ein Katzensprung. Eineinhalb Stunden Fahrzeit und wir treffen gleich in der Nähe von Malpica auf einen nahezu verlassenen Strand. Das sollte so weitergehen in den nächsten Tagen. Sowohl in Richtung La Coruna als auch auf der Westseite von Malpica reiht sich ein wunderbarer Strandabschnitt an den nächsten. Ein Paradies für Surfer, Wellenreiter und die Einsamkeitliebenden.

Nach drei Tagen starten wir Richtung Südwesten. Nicht dass Cabo Finsterre sondern das Cabo Tourinan ist der westlichste Punkt des europäischen Festlands. Nachdem die Galizier so clever waren einfach eine Zeitzone zu ignorieren (in Portugal – direkt südlich von Galizien - gehen die Uhren eine Stunde vor) geht die Sonne hier im Juni erst gegen viertel nach zehn unter. Das beschert uns nicht nur lange Sonnenuntergänge, sondern auch fast nicht enden wollende Tage.

An der Westküste muss man allerdings schon Mut haben ins Wasser zu gehen. Es sind nicht unbedingt immer die Wellen, die einen vielleicht davon abhalten, auch die Temperatur ist gewöhnungsbedürftig. Obwohl, den Kindern ist es egal. Mit oder ohne Neopren lang oder kurz, beides geht. Die Westküste erstreckt sich dann in Richtung Portugal über Pontevedra und Vigo in Richtung Süden.

Wir verlassen das Meer und schwenken in den Osten in Richtung Ourense. Die Ribeira Sacra rund um den Rio Mino und den Rio Sil ist eine touristisch noch nicht so richtig erschlossene Regionen, in der sich ein Besuch aber umso mehr lohnt. Unzählige Kurven tragen uns vom Fluss hinauf und wieder hinab über eine der wenigen Brücken wieder hinauf und hinunter. Es ist ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt. In einem toll ausgestatteten Ferienhaus  im Nirgendwo erholen wir uns mal so richtig. Ein großer Garten, fernab von jeglicher Zivilisation erfordert allerdings ein bisschen Vorplanung. Die vergessene Milch oder das Müsli, das ausgegangen ist, kann schnell zum Halbtagestrip werden. Hier im Landesinneren ist der Weinanbau bestimmend. Die tiefen Täler des Rio Sil und Rio Mino machen es möglich, an den grünen Hängen wird vielerorts Wein angebaut, den man in den zahlreichen Bodegas in der Gegend auch gleich verköstigen kann. Für Weinkenner und -liebhaber ein absoluter Geheintipp! Und auch die Klöster der Gegend sind beeindruckend. Einige sind mittlerweile umgenutzt und beherbergen als "Paradores" Touristen. 

Nach elf Tagen geht es zurück nach Santiago de Compostela. Wieder treffen wir – wie schon am Anfang – auf viele Pilger die mit einem „buen Camino“ auf den letzten Kilometern zumindest motiviert und verbal unterstützt werden. Santiago selbst ist natürlich geprägt von Pilger-Tourismus.


Fazit

Eins ist klar: an der Nordküste Spaniens fehlt uns noch die Region Asturien. Das wird eines unserer nächsten Ziele sein. Und Andalusien im April, vielleicht auch im Herbst.


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