Iran - Persien - einzigartiger Zauber aus 1001 Nacht

Von Gunter Freissle |24.06.2017

Was für ein großartiges Reiseziel!
Ohne jeden Zweifel ist Iran das spannendste Reiseland im Vorderen Orient. Welch falsche Vorstellungen hatten wir vor unserer Abreise nach Teheran. Verschleierung? Kopftuchpflicht? Was hatten wir darüber diskutiert. Die hübschen Iranerinnen tragen es als modisches Accessoire und wirken damit noch attraktiver. Ein großartiges, einzigartiges Land offenbarte sich uns. Vom ersten Moment an waren wir fasziniert von der Freundlichkeit der Menschen und vom Zauber, der uns während der zwei Wochen begleitete. Dass Persien einzigartige Kulturhighlights aufweist, ist weltweit bekannt. Der Reichtum und die Vielfalt an Natur und Landschaften gestalten eine Reise nach Iran zu etwas Einzigartigem; die freundlichen und aufgeschlossenen Menschen ermöglichen das wunderbarste Erlebnis seit der Erfindung des Reisens.

Die Menschen - Ansteckungsgefahr: Das Lächeln & Die Gastfreundschaft

Vorsicht: Ansteckungsgefahr!

Die größte Gefahr einer Ansteckung besteht in Persien darin, dass das Lächeln der Perser übergreift. Nach 12 Reisetagen hatte es auch unsere Gruppe restlos erwischt und alle hatten das gleiche Lächeln im Gesicht. Eine einzigartige Faszination des Landes liegt tatsächlich in den strahlenden Augen der Perser. Wir haben eine Gastfreundschaft erlebt, die wir in keinem anderen Land auf Erden bisher so erlebt haben. Private Einladungen zu Iranern nach Hause sind keine Seltenheit. Begegnen Sie den Menschen mit der gleichen Aufgeschlossenheit wie Ihnen begegnet wird und Sie werden den Zauber Persien in vollem Umfange erleben. Bitte beachten Sie die Höflichkeitsformeln der Perser. Ein Perser oder eine Perserin ist stets in allen Situationen sehr höflich und würde beispielsweise niemals ein Geschenk auf Anhieb annehmen, sondern erst nach der dritten oder vierten Bitte und Aufforderung. Wir können hier viel an Reichtum und Erfahrung sammeln und sehr viel lernen. Zum Beispiel im Umgang mit Kritik. Gehen Sie vorsichtig mit Kritik um. Ein Perser würde aufgrund seiner großartigen Kultur seine Kritik niemals offen aussprechen, sondern stets sehr charmant und höflich umschreiben. Und lassen Sie sich anstecken von der persischen Gelassenheit. Selbst im größten Trubel der 13 Millionen Metropole Teheran herrscht eine gesittete Ruhe im Straßenverkehr. Relax first und verliere niemals Dein Lächeln und Du wirst unendlich viel gewinnen. Einen Perser als Freund zu haben ist eine der sehr großen Bereicherungen, die Dir das Leben schenken kann.

Shiraz - Stadt der Rosen und der Verliebten

Paradiesgärten überall. Persische Poesie aus dem Mund unseres Reiseleiters am Grab von Hafez verzaubert uns. Derart verzaubert lassen wir unsere Tasche mit Kamera und Wertsachen stehen. Offensichtlich kein Problem in Iran: Alles wurde abgegeben und sicher verwahrt. Eine Stunde später wird uns im Büro alles sicher übergeben. 
Nachts erleben wir tanzende Menschen auf der Straße - ohne öffentliche Veranstaltung. Rein aus Spaß am Leben.
Shiraz ist anders: Hier liegt der Duft der Rosen in der Luft. Dank der Köstlichkeiten Persiens tauschen wir tief ein in 1001 Nacht. Unser Tipp für den Abend: Das Restaurant Shater Abbas. Erneut sind wir sehr beeindruckt von der Qualität des persischen Essens und genießen das Leben auf den Straßen bis in die frühen Morgenstunden. Selbst für eine Frau, die nachts alleine unterwegs ist, besteht keinerlei Gefahr. Ein Zauber begleitet uns, niemand möchte schlafen gehen, sondern jeden Moment bis in den frühen Morgen live erleben.

Yazd - Türme des Schweigens

Wir verlassen unser Hotel zu einem Abendspaziergang durch das sehr orientalisch wirkende Yazd. Ein wenig erinnert uns der nächtliche Zauber in den Rooftop-Restaurants an Marrakesch mit seinem besonderen Flair. Der Bazar und die zahlreichen geöffneten Geschäfte untermalen die nächtliche Atmosphäre. Wir wohnen am Rande der Stadt im sehr schönen Gartenhotel Moshir-Al-Mamalek. Hier ist alles grün, Ara-Papageien begrüßen uns und ein weitläufiger Garten wirkt wie eine Oase der Ruhe. Am nächsten Tag erleben wir die Stadt der Zoroastriker. Diese  besondere altpersische Religion findet sofort unseren Gefallen und fasziniert die ganze Gruppe. Die heiligen Flammen im Feuertempel von Yazd waren uns aus zahlreichen Dokumentationen bekannt. Dank Navid Kashani, unseres sehr gebildeten Reiseleiters erfahren wir sehr viel über die Türme des Schweigens, wo früher die Toten abgelegt wurden. Der Weg hinauf lohnt sich und bietet einen großartigen Ausblick über die Stadt Yazd. Ein weiterer Höhepunkt!
 

Persepolis - Glanzstück altpersischer Kultur

Persepolis. Weiterer Höhepunkt unserer Reise. Weltbekanntes UNESCO Weltkulturerbe. Vor dem Eingang feiern einige Krankenpfleger ihren erfolgreichen Abschluss. Hier werde ich zum Dr. med. pers. erklärt und groß gefeiert. Der Spaß steht immer im Vordergrund bei der Begegnung mit den Menschen. Am Tor aller Länder werden wir an die Toleranz der Perser gegenüber dem Glauben und der Kultur unterworfener Völker erinnert. Unser Reiseleiter Navid zeigt uns ein Bild, wie großartige die Stadt in ihren allerbesten Jahren wirkte: riesige Palastanlagen, monumentale Säulen, große Reliefs. Über 200 Jahre blühte die Stadt. Prachtvolle Herrschersitze, Königsgräber und Kunstschätze sind noch heute Zeugen der antiken persischen Residenzstadt. Beeindruckend ist die Größe der Stadt und die ursprüngliche Gestalt und Funktion dieser Metropole. Persepolis ist so gut erhalten, dass man sich die Stadt auch heute noch in voller Blüte lebendig vorstellen kann. 

Isfahan - die Hälfte der Welt

Jetzt wissen wir, warum unser Reiseleiter Navid meinte, selbst drei Tage wären viel zu wenig für die Stadt Isfahan. Unser schönes 5-Sterne-Hotel liegt direkt am Fluss Zayandeh Rud und ermöglicht uns sehr schöne Spaziergänge über die einzigartigen Brücken. Insbesondere abends ist das ein großartiges Erlebnis. Dann trifft man unzählige junge Menschen auf den Brücken, alle mit einem stets freundlichen Lächeln im Gesicht. Wir verbringen den Abend in einem Kaffeehaus, mitten auf der Brücke und testen die leckeren Cocktails. Erneut sind wir hier die einzigen Touristen und werden inmitten der freundlichen Iraner sehr herzlich aufgenommen. Ein Gastronom, der uns immer und immer wieder fragt, ob er uns nicht doch einen noch besseren Platz direkt am Wasser anbieten dürfe und die vielen jungen Paare mit ihrer so besonderen Zärtlichkeit im Umgang miteinander schaffen eine ganz besondere uns unbekannte Atmosphäre des Zaubers. Auf der Brücke wird jetzt live musiziert und die Klänge machen uns neugierig auf mehr. Wir gehen hinüber zum anderen Ufer und sehen viele Kleingruppen an jungen Menschen  mit der Wasserpfeife in der Mitte. Es wird bis in die tiefe Nacht hinein gespielt. Backgammon und andere Brettspiele. Immer wieder werden wir eingeladen, mitzuspielen. Die Nacht ist erneut sehr kurz. Und das in einem Land, in dem es offiziell kein Nachtleben gibt?

Am nächsten Morgen erwartet uns ein weiterer Höhepunkt. Heute offenbart sich Isfahan mit seiner ganzen Schönheit und Größe. Wir sind sehr beeindruckt von der hohen Qualität des Kunsthandwerks in den Geschäften des Bazars rum um den Meidan-e Imam Platz. Überhaupt: Dieser Platz, diese Größe, diese Schönheit. Für mich der schönste Platz auf Erden. Sowohl tagsüber als auch nachts überstrahlen die beiden Moscheen das gesamte Terrain.  Eine Einladung zu einer Kutschfahrt nehmen wir sehr gerne an. Der reguläre Preis beträgt 75 Cent pro Person.

Überhaupt: Religion?
Die Christen in unserer Gruppe fühlen sich von Beginn an sehr wohl in Iran. Die christliche Vank-Kathedrale samt Museum im armenischen Viertel von Isfahan bestärkt uns in unserem Empfinden. Wir führen sehr offene Gespräche über Religionen. Eines bleibt uns stark in Erinnerung: In einer der wunderschönen Moscheen verbringen wir eine Stunde im gemeinsamen Gespräch über die Unterschiede der Religionen. Unser Reiseleiter erklärt uns sehr viel über den Islam. In der Diskussion in der Gruppe entstehen dann ganz neue Perspektiven bei der Betrachtung der Weltreligionen. Wir diskutieren die Weltreligionen wie ein großes Buffet, an dem man sich bedienen kann. Jeder hat die Möglichkeit, aus den einzelnen Religionen das für ihn Wertvollste herauszupicken. Wieder etwas gelernt. Eine Betrachtung der Vielfalt der Weltreligionen und eine Offenheit im Umgang damit hätten wir in der Islamischen Republik Iran nicht erwartet. Es bestätigt aber unseren Eindruck über die Einstellung der Iraner, die uns stets sehr offen, sehr interessiert und sehr aufgeschlossen begegnen.

Kerman - die größte Überraschung in Iran

Kerman fehlt leider in vielen Reiseprogrammen. Nicht bei uns. Welch ein Glück!
Kerman hat uns derart fasziniert - wir haben unser Herz dort verloren. Wie gut, dass unsere Reise hier begann. Wir erlebten Bam mit all den neu renovierten Häusern der historischen Stadt. Im Jahr 2003 wurde die Stadt durch ein Erdbeben weitgehend zerstört. Mit starker Unterstützung der EU ist heute alles wieder weitgehend hergestellt. Am Abend haben wir in der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz Kerman eine Reservierung im Restaurant Espacho und sind erneut überrascht von der schönen Kulisse und der hohen Qualität der Küche. Der abendliche Fußweg zum Hotel ist voller Überraschungen mit einer einzigartigen zauberhaften Begegnung. Am nächsten Morgen lassen wir uns überraschen und sind fasziniert von der Einzigartigkeit des Bazars. Hier gibt es zahlreiche Kunstgegenstände und unsere Reisegruppe schätzt es sehr, dass man kaum Tourismus erlebt und von den Händlern nicht angesprochen wird. In aller Ruhe durch einen orientalischen Bazar bummeln? Ja, in Iran ist das möglich. Das alte Hammam in Kerman ist heute umgebaut zu einem Museum und einem Teehaus. Hier erleben wir Live-Musik. Eine junge Studentin erzählt uns aus ihrem Leben in diesem faszinierenden Land und berichtet voller Begeisterung von Ihrer Liebe zu Kerman. Unsere Gruppe hat unzählige Fragen über das Leben einer modernen jungen Frau in Kerman und ist sehr interessiert an den für alle überraschenden Antworten.

Ausflug in die Wüste Kalut von Schahdad (Kerman)

Mit den Toyota Landcruisern starten wir in Kerman und fahren mehrere hundert Kilometer ins Nichts. Hier ist der heißeste Ort der Erde: Das Thermometer erreicht im Sommer weit über 70 Grad Celsius. Zum Glück sind wir im Monat Mai gekommen und erleben mit 45 Grad einen "kühlen Monat". Hier lebt nichts. Wir sind die einzige Gruppe, die unterwegs ist in dieser großen Unendlichkeit. Die einzige. Ich kenne Wüstentouren aus anderen Ländern, wo sich ein PKW an den anderen PKW reiht. In Kerman haben wir die ganze Wüste für uns alleine. Exklusiv. Sehr exklusiv. Und es wird immer beeindruckender. Nachdem wir am heißesten Ort der Erde Wasser unterirdisch entdeckt haben, erhebt sich eine atemberaubende Landschaft vor uns. Diese landschaftliche Kulisse lässt jeden Nationalpark der USA kalt aussehen - unsere gesamte Gruppe ist sehr beeindruckt. Das hätte niemand erwartet, zumal man diese Tour in keinem Reiseprospekt findet. Die ganz große Überraschung taucht dann aber ganz plötzlich vor uns auf: Ein Wüstencamp mit Kamelen und einem orientalischen Zelt. 

"Eine Fata Morgana?" 
Nein, exklusiv für uns in die Unendlichkeit der Wüste gebaut. Iran Golden Days macht es möglich. Extra für unsere kleine Gruppe. Wir sind fasziniert und nehmen das Agebot an Kamelreiten & Quadbiking sehr gerne an. Jetzt haben wir Lust auf das anstehende BBQ. Ein plötzlicher Sandsturm möchte es uns aber nicht gönnen. Hooman Gerami, Inhaber und Start-Up Unternehmer in Sachen Desert-Tour in der Provinz Kerman, hat uns den ganzen Tag begleitet. Er entscheidet sehr spontan und ist erneut für eine Überraschung gut: Er lässt das Tor zum Paradies für uns öffnen. Der Prinzen- und Paradiesgarten Shazdeh Garten in Mahan bleibt heute für unsere Gruppe über Nacht geöffnet, wird beleuchet und wir werden dort unser Abendessen genießen. Wir können es kaum glauben, größer kann der Kontrast an einem Tag kaum sein. Von der heißesten Wüste der Welt reisen wir direkt in den kühlen und sehr grünen Zaubergarten von Mahan. Dort genießen wir unser Abendessen und lassen den einzigartigen Tag ausklingen. Wir lieben und genießen die  Exklusivität, die uns hier geboten wird und sind die einzigen Gäste in der wunderschön beleuchteten Gartenanlage. Iran überrascht uns jeden Tag.  Jeden Tag von Neuem.

Im Iran oder in Iran, der Iran oder Iran?

Zur großen Verwirrung finden sich beide Schreibweisen in der Presse, den Medien und auch in den Reiseprospekten. Wir haben uns entschieden, Iran ohne Artikel zu schreiben und finden uns bestätigt in den Ausführungen von Prof. Farsin Banki.

Orientalisten, die journalistisch tätig sind, schreiben Iran ohne Artikel.
Warum?  
Die persische Sprache kennt keinen Artikel und auch keine geschlechtsspezifische Deklination. Es existiert im Persischen nicht einmal ein geschlechtsbezogenes Pronomen. Aus diesem Grunde können wir schließen, dass Iran auch im Deutschen ohne Artikel zu stehen hat. Wer Iran ohne Artikel schreibt, wird der Sprache der Iraner gerecht. Beim Irak ist die Sachlage eine andere. Durch die Ähnlichkeit der Landesnamen könnte auch der Artikel für Iran eingeschleust worden sein.
Wir jedenfalls bleiben bei Iran und nicht bei dem Iran.


Arabien oder Persien - Iran oder Irak?

Sehr häufig begegnen mir als Touristiker gravierende Verwechslungen im Alltag. Teilweise ist der geringe oder völlig verzerrte Kenntnisstand über Iran in Europa auch peinlich.  

"Ich fahre in kein arabisches Land, deshalb möchte ich Iran nicht kennenlernen" 

"Ein Land wo alle Frauen verschleiert sind, möchte ich nicht bereisen" 

Bitte legen Sie all Ihre Vorurteile ab, bevor sie sich mit dem Iran beschäftigen.

Oder wollen wir besser Persien sagen? 
Ja, dann wäre vieles deutlich einfacher. Sehr häufig wird Iran und der Irak verwechselt und es werden im Iran Kriegsgebiete vermutet. Auf meiner 15-tägigen Reise durch Iran habe ich weder einen einzigen Soldaten noch eine einzige verschleierte Frau gesehen. 

Ein Einschnitt war die Namensänderung von Persien zu Iran, die von der Pahlawi-Dynastie unter Reza Schah zu verantworten ist. Für eine kurze Zeit unter Reza Schah hieß das Land „Persien bzw. Persia“; ab ca. 1935 steht dann Iran als Ländername fest, woran auch die Revolution nichts geändert hat. Außer bei den Orientalisten und Sprachwissenschaftlern war sehr lange nicht bekannt, dass Persisch keine semitische sondern eine indo-germanischen Sprache ist und somit auch nicht wie die arabische Sprache behandelt werden darf. Auch kulturell zählen sich die Iraner nicht zu den Arabern und sehen sich sehr weit entfernt davon . Der Irak und Iran klingen sehr ähnlich. Diese Verwechslung hält tatsächlich viele Touristen davon ab, dieses zauberhafte Land Iran zu bereisen. Welch ein Glück für diejenigen, die richtig informiert in diesen großartigen Genuß kommen. Erleben Sie doch ein Land voller einzigartiger Faszination - ohne Massentourismus.


Fazit

Was für eine großartige Reise-Destination. Oft fehlen mir die Worte, um die Eindrücke beschreiben zu können. Schwer verliebt in dieses einzigartige Land muss ich nach 15 Tagen zurückfliegen, weil mein Visum abläuft. Ich komme wieder Iran. Ganz bald. Versprochen.


Sehr gerne berate ich über die Zauberdestination Iran und verführe Sie zu der schönsten Reise Ihres Lebens.
Ihr
گونتر فرایسل

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