Kanalinseln mit Zug und Fähre

Von Bernd Martin |09.12.2016

Schon die Anreise ist ein kleines Erlebnis wenn man wie wir mit Zug und Fähre anreist. Vom Bahnhof Saint Malo sind es gut 20 Minuten zu Fuß zum Fährhafen und die Ausschilderung lässt zu wünschen übrig.
Wir hatten eine Zwischenübernachtung gebucht und noch Zeit für einen Abstecher zum Mont Saint Michel ein Benediktiner Kloster vor der Küste der Normandie was auch bei Flut über eine neue Brücke erreichbar ist.

Jersey

In Jersey angekommen ist es auf jeden Fall empfehlenswert sich einen Mietwagen zu nehmen. Direkt am Hafen gibt es jedoch nur einen Anbieter. Danach erlebt man Linksverkehr, schmale Straßen aber auch eine sehr rücksichtsvolle Fahrweise. Bei einer Rundfahrt um die Insel sollte Grosnez Castle (eine alte Ruine im Nordwesten), Devils Hole, die Jersey War Tunnels (ein Museum aus der Besatzerzeit des 2. Weltkrieges), La Houge Bie und auch Orguei Castle nicht fehlen.      
Ein schöner Ort zum übernachten (wenn nicht der schönste der Insel) ist St. Aubin mit kleiner Promenade und Sicht auf das Fort Aubin sowie die Hauptstadt St. Helier. Für St. Helier mit seiner einzigartigen Dampfuhr sollte man einen ganzen Tag einplanen. Ein halber geht dabei für den Besuch von Elisabeth Castle drauf. Die Festung ist bei Flut nur mit einem Amphibienfahrzeug zu erreichen.      
Für Wanderfreunde sind die Küstenpfade von L Etacq bis Grave de Lecq im Nordwesten und von der Boune Nuit Bay nach Rozel im Nordosten zu empfehlen. Es geht vorbei an mehreren Forts, Wachtürmen und Bunkern sowie abwechslungsreichen Küstenabschnitten. Nicht fehlen sollte auch ein Ausflug zum Corbiere Point zum Sonnenuntergang. Hier ergeben sich herrliche farblich durch das Licht bestimmte Fotomotive.

Guernsey

Weiter geht es nach Guernsey der zweitgrößten der Kanalinseln. Auch hier erwarten einem zahlreiche Höhepunkte wovon die meisten direkt an der Küste liegen. Vom Pleinmont Tower über die Wanderung zur vorgelagerten Insel Lihou (nur bei Ebbe), zu den Felsformationen Grande Rocques, zum La Rousse Tower weiter zum Sausmarez Manor einem Herrenhaus mit sehr schönem Garten aus dem 18. Jahrhundert, zur Little Chapel (vielleicht die kleinste Kirche der Welt) und schließlich zur schönsten Bucht der Insel Petit Bot Bay wo mehrere Bäche in einem Wasserfälle ins Meer münden. Für die Hauptstadt St. Peter Port kann man sich einen ganzen Tag gönnen, den Victoria Tower, Castle Cornet und Hauteville House (das Haus von Victor Hugo) besichtigen. Einen schönen Ausblick auf die Stadt und den Hafen hat man vom Mignot Plateau, mitten im Zentrum der Stadt.

Sark und Herm

Von Guernsey aus haben wir auch die benachbarten Inseln Sark und Herm erkundet. Auf Sark lohnt entweder eine Tour mit der Pferdekutsche oder für sportliche mit dem Fahrrad. Auf einer Fläche von 6 x 3 km (Entfernungen nicht unterschätzen zum Teil große Höhenunterschiede) sind Little Sark mit spektakulärem Blick von La Coupee (nur wenige Meter breite Landverbindung Sark-Little Sark), das Pilcher Denkmal  mit schönem Blick zur Insel Brecghou, das Fenster im Fels (Window in the Rock) sowie der wunderschöne Garten La Seigneurie mit Herrenhaus die Höhepunkte der Insel. Auch zwei schöne Buchten Derrible Bay und Dixcart Bay laden im Sommer zum baden ein.   Auf Herm dagegen geht alles nur zu Fuß. Eine Insel mit sehr schönen Sandstränden, Fishermans Beach, Mouisonniere Beach und Shell Beach sind ideal für Ruhesuchende und Strandfans. Sehenswert ist das Herrenhaus mit kleiner Kapelle in der Mitte der Insel sowie vielleicht der Obelisk im Norden. Achtung in Herm kommen die Schiffe bei Ebbe und Flut an unterschiedlichen Anlegestellen an.

Alderney

Ein weiterer Höhepunkt für Freunde der Luftfahrt ist der Flug mit einer kleinen Propellermaschine zur Insel Alderney. Hier kann man den Piloten buchstäblich auf die Schulter klopfen wenn die Maschine wieder sicher gelandet ist. Alderney die Insel der Forts und Festungen, mindestens 10 Stück auf 10 km rund um die Insel. Die meisten sind jedoch Ruinen oder verfallen. In der kleinen Inselhauptstadt (eher Ort) St. Anne befindet sich das Alderney Museum mit Exponaten von der Steinzeit bis zum 2. Weltkrieg. Mitten auf dem  Hauptplatz (Marais Square) steht die historische Viehtränke wo in der guten alten Zeit der Viehandel abgehalten wurde. Daneben auch sehr schön ist der alte Uhrturm der Dorfkirche. Etwas nördlich vom Hafen führt die einzige Eisenbahnlinie der Kanalinseln die Alerney Railway (nur in den Sommermonaten und etwas unregelmäßig) bis in die Nähe des Leuchtturms.  An der Südküste befinden sich die Hanging Rocks, große Felssäulen die schief aus der Erde heraus ragen und aussehen ob sie gleich umkippen. Ebenfalls im Süden in der Nähe des Flugplatzes aber etwas versteckt befindet sich der Wildlife Bunker aus Zeiten der Besatzung mit einer Ausstellung über die Natur Alderneys.    


Fazit

Vor allem für Naturliebhaber und Wanderfreunde sind die Kanalinseln eine echte Alternative . Eine sehr interessante und abwechslungsreiche Reise geht nicht ohne noch eine Zwischenübernachtung zu Ende. Dazu ist Fahrt mit TGV, Thalys und ICE trotzdem zu weit. Wir hatten uns dafür Brüssel ausgesucht eine Stadt die ich bisher nicht kannte und nach einem Tag sagen muss, es ist eine der schönsten Städte Europas.


Wer mehr über die 5 Inseln zwischen England und Frankreich erfahren möchte, dann nichts wie los, die Kanalinseln warten auf Sie.

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