Kambodscha – das Land der geheimnisvollen Tempel
Von Stefanie Staud |07.11.2023
Schon direkt hinter der Grenze merkt man den Unterschied zu Kambodschas bekannteren Nachbarländern Vietnam und Thailand. Eingebettet zwischen diesen beiden Ländern ist Kambodscha um einiges ursprünglicher und traditioneller und hat mich schon auf der Busfahrt mit den weiten Landschaften in seinen Bann gezogen.
Erster Stopp ist die Hauptstadt Phnom Penh, ein lebendiger Ort mit trauriger Geschichte. Abends lassen wir es uns bei einem Bummel durch das Stadtzentrum gutgehen, laufen an der Promenade des Mekong vorbei am königlichen Palast und verschiedenen Pagoden.
Am nächsten Tag nehme ich mir Zeit um mit dem Tuktuk zum Tuol-Sleng-Genozid-Museum zu fahren. Dort verbringe ich einige Stunden um durch einen Audio-Guide vieles über die grausame und leider sehr junge Geschichte Kambodschas, die fast schon Züge des Holocaust annimmt, zu lernen.
Danach mache ich es mir am Pool gemütlich und beobachte die seltenen Nashornvögel, die direkt neben mir den Blick über die Stadt genießen.
Weiter geht es von Phnom Penh mit dem Bus nach Battambang. Eigentlich nur knapp 300 km. Dass ich den Sonnenuntergang heute am Straßenrand beim („professionellen“) Reifen wechseln verbringe hätte ich nicht erwartet, bei den vielen Schlaglöchern waren die zwei Platten aber fast vorhersehbar.
Für den nächsten Tag haben wir eine Tour mit einem Tuk-Tuk-Fahrer ausgemacht. Er fährt uns von morgens bis abends zu den Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in der Region. Angefangen bei verschiedenen, vielfältigen Tempeln (ob im Ort oder über viele viele Stufen auf dem Berg zu erreichen), über traditionelle Häuser und ursprüngliche Fischerdörfer bis zum Bamboo Train. Einem ehemaligen Zug, gebaut, wie fast alles in Asien, aus Bambus mit dem wir über die Schienen düsen können. Bei Gegenverkehr muss einer abbauen und neben den Gleisen warten.
Zur Abenddämmerung kommen wir bei der bekannten „Bat Cave“ an. Sobald die Sonne untergegangen ist, fliegen bis zu 5 Millionen Fledermäuse ca. 15 Minuten lang nacheinander aus einer Höhle – ein ganz besonderer Moment.
Battambang ist ein nettes Örtchen mit kleinen, sandigen Straßen, lieben Menschen, guten Cafés und Restaurants, einem Markt und einer bekannten Akrobatik-Show, in der Kinder ausgebildet werden.
Nachdem meine letzte Busfahrt ja nicht ganz so erfolgreich war, dachte ich, nehme ich jetzt das Boot um nach Siem Reap zu kommen. Die Aussicht war super schön, man kommt an schwimmenden Dörfern vorbei und wenn man die Kurve zu eng nimmt, sitzt das Boot auf. Also nächstes Mal vielleicht doch wieder mit dem Bus…
Siem Reap ist für alle das Highlight in Kambodscha! Hier wartet das größte religiöse Bauwerk der Welt – Angkor Wat. Auf einer Größe von 163 Hektar (entspricht ca. 229 Fußballfeldern) finden sich über 1000 Tempel. Wir machen eine Sonnenaufgangstour mit Guide um auch viel über die Geschichte zu erfahren und am nächsten Tag fahre ich mit dem Fahrrad selbst noch durch die Anlage um ein paar der etwas unbekannteren Tempel zu bestaunen.
Die vielen Eindrücke lassen wir am Abend bei einem leckeren „Lok Lak“ oder „Amok“ und einem Drink in der Pub Street auf uns wirken.
Fazit
Wen die Landschaft noch mehr interessiert, der kann dies im Nordosten Kambodschas erleben. Dahin wird es auch mich bestimmt irgendwann noch einmal ziehen und bis dahin merken wir uns, dass Geldscheine mit Punkten oder einem Knick nur selten akzeptiert werden und auf der Öffnung der Bierdosen oft ein Freibier zu erhalten ist – da schmeckt das berühmte Anchor doch gleich viel besser.
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