Apulien: Trulli, Burrata, Bombette, Vino und Meer

Von Denis Bryll |19.01.2017

Apulien

Apulien (Puglia) ist ein wunderbares, von Touristen noch weitgehend unentdecktes Stück Italien. Das erklärt auch, warum man hier fast nur italienisch spricht und versteht. Mit Englisch oder Deutsch ist man hier meist verloren, aber die nette Art der Einheimischen macht es einem leichter sich zu verständigen.

Die Anreise zum Stiefelabsatz (Bari oder Brindisi) wird z.B. von Air Berlin oder Germanwings ab Düsseldorf, Köln, Weeze, München, Stuttgart und Berlin in 2 ¼ Stunde direkt angeboten.

Man findet hier zauberhafte Orte wie Cisternino, Alberobello, Ostuni, Otranto oder Locorotondo mit engen, labyrinthartigen, verzweigten Gassen, die an einer Piazza enden und ohne Probleme von der
Schönheit her mit den Orten der Toskana mithalten können. Städte wie Lecce und Martina Franca sind ebenfalls wunderschön, verlieren aber aufgrund der Größe das gemütliche, präsentieren sich dafür aber als herausgeputzte Barrockstädte.

Die Menschen in Apulien sind unglaublich freundlich und ehrlich, die Orte sind sehr sauber, die Weine schmecken fantastisch und das Essen bietet jede Menge Abwechslung.

Wer den Süden erkunden möchte fliegt besser bis Brindisi. Sehr schön wohnen kann man z.B. im Hotel Piccolo Mondo in Castro. In der Nähe von Gallipoli befindet sich der Robinson Club Apulien. Von hier kann man Lecce, Otranto und Gallipoli erkunden. Nördlich von Otranto direkt beim großen Alimini See, hinter dem Ristorante Universo liegt ein sehr feiner, sauberer und ewig langer Sandstrand. Zwei Liegen inkl. Schirm kosten hier in der Nebensaison ca. 16,- € pro Tag.
Entgegen des Essensangebots der meisten deutschen Strand-Imbissbuden isst man hier direkt am Strand im Bagno Lucia 1954 z.B. wunderbar frischen Insalata Caprese oder vorzügliche Vongole Pasta. Dazu gibt es anständigen, perfekt gekühlten Rosé oder Weißwein. Ein wunderbarer Tag am Meer.

Es lohnt sich den Süden mit dem Norden Apuliens zu verbinden. In der Mitte der Strecke liegt die Tenute Carrisi. Sie gehört dem italienischen Sänger Al Bano Carrisi, der mit Al Bano und Romina Power in den 80er Jahren große Erfolge feierte. Dieses Hotel ist ein bereits mehrere Hundert Jahre altes
Landgut, welches wieder aufgebaut und im gleichen Stil erweitert wurde. Es wohnt sich hier vorzüglich und ist über den Veranstalter DERTOUR buchbar. Zu dieser Tenute gehört ebenfalls ein Weingut mit sehr feinen und bezahlbaren Weinen. Selbst in dem zugehörigen Ristorante Don Carmelo zahlt man nur die regulären Flaschenpreise. Ein sehr leckerer Weißwein „Felicita“ kostet beispielsweise 10,- € die Flasche, die Flasche Rosé 12,- € und bei den Rotweinen kommt es darauf an, welchen man wählt. Der sehr gute Taras z.B. wird für 15,50 € verkauft. Das Essen ist hier übrigens ebenfalls sehr gut. Gute
Pasta, herrliche Tagliata und gute hausgemachte Creme Catalan. Beim Nachtisch immer nachfragen, ob er hausgemacht ist. Die Dolce Karte ist sehr klein. Die Musik ist leise im Hintergrund und natürlich von Al Bano. Das muss hier auch so sein und es passt.

Ein guter Ausgangspunkt für den nördlicheren Teil Apuliens ist z.B. Cisternino. Hier kann man über TUI oder Airtours das Trulli Hotel Villa Cenci buchen. Der bezahlbare Preis ist inkl. Frühstück und genau dabei sollte man es hier auch belassen. Denn das Frühstück ist für italienische Verhältnisse herausragend. Alles andere wird leider überteuert angeboten. Antipasti pro Person für 25,- €, Caprese pro Portion 15,- €, eine Flasche Wasser 4,- €. Für das Abendmenü wird 35,- € pro Person verlangt und es bietet eher einfache Gerichte. Das ist für apulische Verhältnisse, selbst in so einer schönen, hochwertigen Oase der Ruhe unverhältnismäßig und unseriös. Wahrscheinlich liegen aus diesem Grund auch keine Preislisten aus und werden trotz Nachfrage nicht präsentiert. Ansonsten ist dieses Hotel sehr
empfehlenswert!

In Ostuni steht ansonsten ein wunderschönes sehr edles Stadthotel. La Sommità. Trotz seiner 5 Sterne ist diese Stadtoase nicht teuer und unbedingt empfehlenswert. Außerdem beherbergt dieser Ort noch eines der schönsten Restaurants, welches ich bisher kennenlernen durfte. Man sitzt dort über mehrere Terrassen verteilt in einer bezaubernden Atmosphäre bei gutem italienischen Essen. Von hier kann man an das Meer und Orte wie Vieste (recht weit), Polignano a Mare und Bari besuchen.

Sehenswert sind sowohl die Höhlen Grotte di Castellana und das einmalige Staufer Castel del Monte.

Alberobello ist ein Muss. Dieser Trulli-Ort ist zwar sehr touristisch, aber unbedingt zu besuchen. Man fühlt sich ein wenig wie in Schlumpfhausen. Man kann ein Trullo dort besichtigen, den Ort auf sich wirken lassen und in einem bestimmten Lokal sehr gut und typisch essen.

Locorotondo kann man mit Martina Franca verbinden. Aufgrund der geographischen Nähe und des kleinen Stadtkerns von Locorotondo ist das gut möglich.

Wer einkaufen gehen möchte oder eine lebendige Stadt erleben will, der sollte vormittags sein Programm durchführen, denn von 13-17 Uhr bleiben die Geschäfte zu und die Orte sind wie ausgestorben. Die Lokale haben aber auf und laden zu einem Campari Soda oder einem Espresso oder einer Erfrischung ein.

Kulinarisch darf man in Puglia keine Sterneküche erwarten (außer im Hotel La Sommità in Ostuni). Man bekommt aber ehrliche italienische Küche. Es gibt hier wunderbare Pasta mit einem speziellen starken Ricotta, sowie in den Orten am Meer traumhafte Nudeln mit Muscheln in Weißwein oder frischen
gerade selbstgefangenen Fisch. In Cisternino gibt es sogenannte Rosticceria, wo man sich direkt aus der Fleischtheke das bevorzugte Fleisch heraussucht, abwiegen lässt und es wird dann mit den anderen am Tisch bestellten Beilagen serviert. Spezialität ist hier Bombette. Das sind Involtini, also Rouladen, aus Rind oder Schwein mit verschieden Füllungen. Schlechtes selbstgemachtes Eis ist hier schwierig zu bekommen. Jeder Gelataio stellt klassische aber auch besondere Geschmacksrichtungen her. Besonders gut war ein Ricottaeis. Fior di Latte, Pistazie und Nuss sollte man natürlich nicht vergessen. In Ostuni habe ich das beste Tiramisu meines Lebens gegessen und das außergewöhnlichste, fast an Kunst erinnernde Antipasti in Locorotondo. Den besten Espresso (hier heißt er Caffé) trinkt man fast überall. Und der beste Mozzarella der Welt, der Burrata, kommt aus Apulien und schmeckt im Vergleich
zu anderem sehr gutem Büffelmozzarella wie nicht von dieser Welt. Denn der Burrata hat einen flüssigen sahnigen Kern.

Apuliens Weine sind sagenhaft. Sie kosten nicht wirklich viel und sind dafür aber sehr lecker bis grandios. Ob Primitivo oder Salice Salentino Riserva, Liebhaber italienischer Weine sind hier im siebten Himmel. Wenn es etwas ganz besonders sein soll, dann kostet die Flasche im Lokal auch schon mal
40,- €. Das macht Spaß, muss aber nicht unbedingt sein, denn gute Weine erhält man hier fairerweise im Ristorante schon bereits ab ca. 10,- € - 15,- € pro Flasche. Der Hauswein ist in der Regel ebenfalls gut genießbar und kostet so ca. 8,- € pro Liter. Ein Salice Salentino Riserva Selvarossa 2009 wurde z.B. für 20,- € in einer Rosticceria angeboten und der Wein ist der pure Urlaub.

Apulien ist Sonne, Meer, Kultur und ein besonderes Lebensgefühl. Hier fühlt man sich wohl.

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