LA PALMA - das richtige Ziel für Individualisten

Von Ines Watzl |04.12.2021

Auch wenn der Tourismus nach der Landwirtschaft die zweitgrößte Einnahmequelle für die Insel La Palma darstellt, ist man weit von einem Massentourismus entfernt und man kann dieses Inseljuwel jedem Urlauber, der die naturnahe Ruhe sucht, uneingeschränkt empfehlen.
Kilometerlange weiße Strände wie auf Fuerteventura oder goldene , wie im Süden von Gran Canaria wird man hier allerdings nicht finden und wer vielleicht auch noch eine "all inclusive" Unterbringung möchte, muss vergeblich suchen.
Was macht man dann auf der Insel des ewigen Frühlings ???
Wandern, wandern, wandern... und das in Landschaftsformen, die unterschiedlicher nicht sein könnten!

Vulkanischer Süden

Schwarze Lavafelder soweit das Auge reicht und jede kanarische Kiefer leuchtet auf dem dunklen Untergrund in einem hellem Grün. Fuencaliente ist der Höhepunkt an der Südspitze der Insel und ist für jeden La Palma Besucher ein Pflichtprogramm. Im Besucherzentrum "Centro de Visitas Volcán San Antonio" erfährt man alles über den Vulkanismus La Palmas und den jüngsten Ausbruch von "Teneguia" im Jahre 1971 unterhalb des Zentrums. Von hier aus startet erstmal eine kurze Wanderung entlang des Kraters von San Antonio, linker Hand der schwarze Kraterkegel mit den grünen Farbtupfern, der sich angesiedelten Kiefern und nach einiger Zeit gelangt man zu einem absolut großartigen Aussichtspunkt.  Der Blick nach unten auf eine dunkle Mondlandschaft, den jüngsten Vulkan Teneguia und dahinter das azurblaue Meer, sowie bei klarem Wetter die Sicht auf die Schwesterinseln El Hierro, Gomera und Teneriffa.
Vom Aussichtspunkt geht es wieder zurück und dann startet man die eigentliche Wanderung hinab in ein Reich aus weichen, schwarzen Sandfeldern des Teneguia. Durch bizarre Vulkanlandschaften mit fantastischen Aussichten geht es immer weiter abwärts bis die Tour am Leuchtturm und der Saline von Fuencaliente endet. Von dort bringt Sie die Buslinie 31 zurück nach Fuencaliente/Los Canarios.

Lorbeerurwald im Nordosten

Grün in allen Variationen, Riesenfarne und moosüberzogene Baumriesen, eine üppige Vegetation  - so zeigt sich der Nordosten als Kontrastprogramm zum kargen Süden.
Hier trifft der regenreiche Nordost Passat auf die Insel und verzaubert die Landschaft in einen einmaligen Urwald, welcher jedes Botanikerherz höher schlagen lässt.
Kernstück ist die Schlucht "Barranco del Aqua" bei Los Tinos. Zu empfehlen ist ein Spaziergang auf einem gut ausgebauten Weg durch schattenspendende feuchte Vegetation, um am Ende einen fatastischen Blick von oben in die Urwaldschlucht zu haben. Wer eine bessere Kondition hat lässt sich am Morgen von einem Jeeptaxi hinauf in die Bergwelt bringen, um von dort eine abenteuerliche Tour zu starten. Der Weg führt insgesamt 1000 Meter abwärts, zuerst entlang der Wasserkanäle, der sogenannten Levadas und durch insgesamt 13 dunkle, nasse und zum Teil sehr enge Wasserversorgungstunnel (Taschenlampe nicht vergessen!). Man kommt an zwei ergiebigen Quellen vorbei und betritt dann von oben den Märchenwald von Los Tinos, den die UNESCO seit 1983 als Biosphärenreservat ausgewiesen hat.
Mehr Abenteuer geht nicht, zumindest nicht auf La Palma !
Wer nach der sicherlich anstrengenden Tour etwas Erholung braucht, dem empfehle ich einen Abstecher zum Meerwasserschwimmbad in Charco Azul !

Sonniger Südwesten

Die Schokoladenseite oder viel mehr die Sonnenseite der Insel ist der Südwesten. Nicht nur geographisch, sondern auch klimatisch das Gegenteil vom Nordosten.
Cumbre Nueva und Cumbre Vieja (übersetzt neuer und alter Gipfel) bilden in der Mitte La Palmas einen Höhenzug von Nord nach Süd mit Höhen bis zu 2000 m. An diesem Rückgrat bleiben die Regenwolken des Passats meist im Nordosten hängen und somit bleiben die Hänge im Südwesten um El Paso, Los Llanos, Tazacorte und Puerto Naos trocken. Hier findet man mediterrane Trockenvegatation, Bouganville und Oleander an allen Ecken. Es liegt nahe, dass man hier seinen Standort wählen sollte. Das Angebot an Appartements und kleinen Häusern mit Selbstverpflegung ist hier am Größten, da es nicht nur am Sonnenreichsten ist, sondern man findet hier auch einige kleine, aber nette, dunkle Badestrände.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass ein Mietwagen auf La Palma unabdingbar ist. Die kleinen Ferienhäuser sind oft abgelegen und Wandertouren und Strände meist nur mit dem Auto erreichbar. Einkaufsmöglichkeiten gibt es ausreichend.
Wer sich  allerdings etwas verwöhnen lassen will , für den gibt es natürlich auch etwas ganz Besonderes: Die "Hacienda de Abajo" in Tazacorte ist ein wahres Schmuckkästchen - der ehemalige Zuckerrohr-Gutshof aus dem 17. Jahrhundert wurde  renoviert und zum "ersten Hotel im historischen Stil" von der Kanarischen Regierung gekürt. Innen ausgestattet mit üppigen Antiquitäten aus verschiedenen Epochen und außen eingebettet in einen üppig grünen Garten - eine wunderschöne Oase des Wohlfühlens und  absolut zu empfehlen !
Restaurants gibt natürlich auch genügend in dieser Region. Ich empfehle einen Besuch vorallem abends zum Sonnenuntergang im Restaurant Las Norias, welches an der Straße von Todoque nach Puerto Naos liegt. Dort bekommt man einen  hervorragenden Fisch auf einer üppig grünen Terrasse serviert und geniesst den Blick auf die hinter dem Atlantik untergehende Sonne!

Das Herzstück La Palmas

Der Höhepunkt der Insel ist für mich unangefochten die "Caldera de Taburiente", sie gilt als der größte Senkrechtkrater der Welt. Der Kraterkessel misst etwa 9 km im Durchmesser und hat einen Umfang von rund 28 km. Hier findet man keinen Ort, keine Häuser, kein Restaurant, nur Natur pur! Atemberaubende Höhenwanderwege, grandiose Rundwanderungen, aber auch anspruchsvolle Touren in den Kessel, es ist für jeden Schwierigkeitsgrad etwas dabei. Die Szenerie von Felsformationen, tiefhängenden Wolken und Lichtspiele kann man schwer in Worte fassen, man muss es einfach selbst sehen!!!


Fazit

Wer gerne in unseren bayerischen Bergen unterwegs ist, die Natur abseits vom Trubel sucht und vielleicht mal Wanderungen in wärmeren Gefilden machen möchte, der wird von La Palma nicht enttäuscht sein. Sprechen Sie mich an , damit ich Sie mit dem Zauber dieser einzigartigen Natur infizieren kann.


Hasta luego! Ihre Ines Watzl

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