Fuerteventura - Insel der Sonnenanbeter, Wasserratten, Strandläufer und Surfer

Von Ines Watzl |04.12.2021

Nur 100 km von der afrikanischen Küste entfernt liegt die zweitgrößte Insel der Kanarischen Inseln FUERTEVENTURA. Flächen mäßig mag die Insel zwar an zweiter Stelle der Kanaren stehen, aber sie ist die unangefochtene Nummer eins unter den Badezielen. Sand in Hülle und Fülle, kilometerlange weiße bis goldgelbe, feine Sandstrände, die zum Spazierengehen, Plantschen und Sonnen einladen. Der stetige und teils recht starke Wind lockt zusätzlich die Surfer Elite aus aller Welt an. Da im Westen der Insel die Brandung und die Strömungen oft recht stark sind, haben sich die wichtigsten Badeorte im Osten angesiedelt und ich möchte Sie durch die interessantesten Plätze durchführen und beginne im hohen Norden.

Corralejo und seine Dünen

Einst war Corralejo ein kleines Fischerdorf, bis der Bauboom einsetzte und der Ort zu einem turbulenten Touristenzentrum geworden ist und für mich jeden Charme verloren hat. Die Lage ist allerdings einmalig, immer wieder schweift der Blick über das türkisfarbene Wasser hinüber zu der Nachbarinsel Lanzarote und das kleine Eiland Los Lobos. Vom Hafen aus gibt es regelmäßige Fährverbindungen zu beiden Zielen, wobei seit 2019 auf die Insel Los lobos nur noch maximal 200 Personen gleichzeitig dürfen, um das Ökosystem zu schützen. Man muss seitdem vorher eine Genehmigung beantragen, die aktuell noch kostenlos ist. Ich empfehle die Genehmigung einige Tage im Voraus zu buchen, da die Plätze  sehr begehrt sind.
Leider ist Corralejo keine Perle mehr, aber die Region ist einerseits der ideale Ausgangspunkt für Wassersportler und Taucher und andererseits findet man etwas südlich des Ortes einen der Höhepunkte der Insel. Die einmalige Dünenlandschaft El Jable und die nahtlos übergehenden langen Traumstände rund um die Hotels RIU Tres Islas und RIU Oliva. Beide Hotels sind wahrlich keine Schönheiten, aber wer einen ruhigen Badeurlaub an einem wirklich phänomenal schönen Strand verbringen möchte und Spaziergänge durch wunderschöne Dünen liebt, ist hier genau richtig! Und Corralejo  mit seinen Einkaufsmöglichkeiten und Bars ist in 10 Minuten mit dem Bus nicht weit.

Costa Calma

Wir machen einen Sprung von der Nordspitze Richtung Süden immer an der Ostküste einlang, vorbei an der uninteressanten Hauptstadt Puerto del Rosario mit dem einzigen Flughafen der Insel bis wir nach etwa 1,5 Stunden an der Costa Calma ankommen.
Während der Fahrt prägen Steinwüsten, kahle Berghänge, aber auch sanft geschwungene Hügelketten die Landschaft. Wer hier das üppige Grün von Teneriffa oder gar La Palma sucht, wird nicht fündig!
Die Costa Calma ist vorallem für Familie und Paare geeignet, die einen ruhigen und entspannten Badeurlaub verbringen möchten. Die Sandstrände sind flach abfallend und bieten daher ideale Bedingungen zum Schwimmen und Plantschen. Da Fuerteventura allgemein sehr sonnenverwöhnt ist, kann man hier das ganze Jahr über gut baden, jedoch sind die Sommermonate eher zu empfehlen, da einerseite die Temperaturen höher sind und die ständige Brise als angenehm empfunden wird. In den Wintermonaten kann der Wind schon recht kühl sein, vorallem im Norden der Insel.
Der Ort hat eine gute Infrastruktur und bietet neben Hotels auch einige Restaurants, Bars, Kneipen und Cafés, jedoch wird man hier eher keine Einheimische treffen, da es ein reiner Touristenort ist.
Abgesehen vom Badeerlebnis ist eine Strandwanderung von der Costa Calma bis nach Jandia/Morro Jable ein ganz besonders schönes Erlebnis. Man kann durch diesen langen Spaziergang alle Strandabschnitte der Halbinsel Jandia kennenlernen, auch solche die man sonst mit dem PKW nicht erreichen würde, aber Vorsicht: Gezeiten beachten !
Generell kann man diese Tour auch bei Flut machen, aber dann sind die Strandabschnitte teils so schmal, dass macherorts über Stock und Stein geklettert werden muss - also besser bei Ebbe marschieren, die Hotels geben Auskünfte über die Gezeiten! Auch sollte man die Strecke nicht unterschätzen, es sind doch fast 18 km und somit eine Tagestour!! (ausreichend Wasser, Brotzeit, Sonnenschutz und Handy für den Notfall mitnehmen.) Wem die Tour zu lange ist, fährt mit dem Bus Richtung Morro Jable und steigt auf halber Strecke aus und läuft dann Richtung Costa Calma zurück - die Hotels geben genaue Auskünfte welche Haltestellen zu empfehlen sind und wann die Busse fahren. Generell sind die Busverbindungen recht gut.

Esquinzo/Jandía Playa/Morro Jable

Ganz im Süden der Insel befindet sich die wohl bekannteste Region von Fuerteventura, die Halbinsel Jandía. Vom Norden kommend trifft man als erstes auf den Ferienort Esquinzo Playa. Es scheint, als hätte man den Ort einfach aus dem Nichts gebaut, denn hier gibt es wirklich nur Hotelanlagen, Ferienappartements, zwei Supermärkte und ein paar wenige Restaurants, die meist erst abends aufmachen.  Kurzum: in Esquinzo gibt es ausser dem Strand nichts zu erleben. Und noch eine Besonderheit kennzeichnet den Ort maßgeblich. Die Hotelanlagen sind alle auf hohen Klippen gebaut, d.h. der Weg zum Strand ist etwas mühsamer, da man eine Steilküste hinunter (und auch wieder hinauf :-)) laufen muss. Das ist zwar machbar, zumal es gut ausgebaute Wege und Treppen gibt, aber wer schlecht zu Fuß ist, sollte eine andere Region wählen.
Zu beachten ist auch, dass der Strand unterhalb der Hotels nicht überall gleich ist, oft sind die Abschnitte sehr schmal, dass es in diesem Teil keine Liegen und Sonnenschirme zu mieten gibt(zum Teil auch steinig!).  Breit und schön sandig ist der Bereich unterhalb des Robinson Club Esquinzo Playa.  Der Club selbst thront oberhalb auf den Seilklippen mit phänomenalen Blick über den Atlantik, die Gartenanlage üppig grün mit wunderschönen Poolanlagen, ein absolutes "Wohlfühl-All-Inclusive" Haus vor allem für Familien.
Für Erwachsene empfehle ich den Club Jandia Princess mit dem eigenen "adults only" Bereich, der ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Die all inclusive Anlage besticht durch schöne Sitz- und Liegemöglichkeiten mit herrlichem Blick auf das türkisfarbene Meer, verschiedene Ebenen mit diversen Ruhe- und Poolbereichen und sehr gutem Essen!

Morro Jable (=der ursprüngliche Fischerort) und Jandía  (= der "neue" Ort) gehören zu den größten Touristenzentren auf Fuerteventura. Da Jandía nahtlos in Morro Jable übergeht, werden in Reiseführern und Magazinen die beiden Orte oft zusammen nur "Jandía" genannt. Ein weitläufiger, feinsandiger, heller Sandstrand (hinter dem sich unter Naturschutz stehende Salzwiesen befinden) ist eine Attraktion und für alle die eine Kombination aus allem suchen (gutes Hotel, schöner Strand, Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten in Jandia und etwas Altes und Ursprüngliches in Morro Jable) ist dies der richtige Ort.
Da der Strand in Jandía so weitläufig und stellenweise sehr breit ist, verläuft sich die hohe Anzahl der Touristen völlig und man findet immer ein ruhiges Plätzchen. Ab dem Robinson Club Jandia bis Morro Jable wird zwar der Strand schmäler, aber für mich ist dies der schönste Abschnitt, da die Hotels hier direkt am Strand liegen und die vierspurige Hauptstrasse hinter den Anlagen verläuft und somit nicht störend ist. Teils sind die Häuser in den Hang gebaut, aber gerade dies macht die Lage so einmalig, da man von seinem Balkon aus nur den Strand, die Promenade und das Meer hat. Der Fussweg nach Morro Jable ist nicht weit und man kann dort abends in einem der zahlreichen Cafés oder Kneipen die untergehende Sonne direkt am Strand genießen.
Genau aus diesen Gründen ist meine erste Empfehlung das Hotel TUI Blue RIU Calypso. Nicht nur die Lage ist einmalig, sondern viele Annehmlichkeiten haben mich begeistert. Die Zimmer sind geräumig, der dazugehörige Balkon gross und ausnahmslos mit Meerblick. Mit einem Rezept vom Arzt kann man direkt im Hotel Anwendungen für Physiotherapie und Osteopathie durchführen (bitte vorab mit der Krankenkasse klären) und die Küche ist exzellent! Gerne berate ich Sie über weitere Vorzüge des Hotels.

Meine zweite Empfehlung ist das RIU Palace Jandia. Man kann sagen, dass direkt vor dem Hotel der mit Abstand schönste Strandabschnitt ist, die Anlage bei deutschen Gästen sehr beliebt ist  (75%) und wahrscheinlich den größten Strammkundenanteil hat, da das Preis-Leistungs-Verhältnis hervorragend ist. Von April-Juli 2020 wird das Hotel komplett renoviert.

Das Landesinnere

Fuerteventura´s größte Attraktion sind zweifelsfrei die Strände, aber auch das Landesinnere hat seine Reize, man muss sich nur darauf Einlassen und genau Hinsehen. Nichts ist spektakulär, aber vielleicht ist genau dies das Außergewöhnliche ! Das Landschaftsbild ist geprägt vom Halbwüstencharakter mit der typischen Kleinstrauchvegetation und den zahlreichen, teils bizzaren Vulkankegeln. Wanderungen in diesen Regionen mit seiner Weite und Ruhe, entschleunigen und beruhigen das Gemüt. Manch versteckte Täler oder bezaubernde Dörfer wollen entdeckt werden - man muss aber auch bereit sein sie zu suchen und zu entdecken. So zum Beispiel der kleine Ort Pájara - eine grüne Oase! Umgeben von grünen Palmen und pinkfarbenen Bougainvilleen sticht dem Besucher vor allem die Kirche Iglesia de Nuestra de la Regla ins Auge. Aztekische Ornamente und in Stein gemeißelte Schlangen schmücken das Hauptportal der Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Nach einem Spaziergang durch das Dorf lohnt sich eine Pause im Centro Cultural, das unter Lorbeerbäumen Tapas serviert.

Landschaftlich und kulturell betrachtet ist Betancuria der wohl schönste Ort der Insel. In einem Tal eingeschlossen empfängt der Ort den Besucher mit viel Grün und einem sehr hübschen kleinem Ortskern mit Kirche. Betancuria wurde bereits 1404 gegründet und war 430 Jahr lang die Hauptstadt von Fuerteventura. Ihren Namen erhielt sie in Anlehnung an ihren Gründer, den französischen Adeligen Jean de Béthencourt, der kurze Zeit vorher die Insel eroberte. Betancuria ist von allen Touristenorten gut zu erreichen und bietet sich als Tagesausflug hervorragend an, da man in dieser Region auch sehr gut wandern kann und  man viele schöne Aussichtspunkte passiert. Einer dieser Aussichtspunkte ist unter anderem der "Mirador de Guise y Ayose". Vor der Eroberung Fuerteventura´s im Jahr 1402 herrschten die beiden Könige Guise und Ayose und zu ihren Ehren wurden zwei imposante Bronzestatuen erschaffen und auf der Passhöhe nach Betancuria aufgestellt. Ein Stopp, der sich auf alle Fälle lohnt !


Fazit

Willkommen im Strandparadies!


Herzlichst Ihre Ines Watzl

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