Schöner Norden-Osten Deutschlands: Usedom, Schwerin und Lübeck

Von Denis Bryll |19.01.2017

Usedom

Usedom gilt als die Sonneninsel Deutschlands und kann in den Sommermonaten entweder von Düsseldorf oder von Dortmund angeflogen werden. Das Seebad Heringsdorf ist mit der Bahn vom Ruhrgebiet direkt zu erreichen.

Die Anreise ist recht weit. Wenn man die Anfahrt allerdings unterbricht, wie auf dem Hinweg in Lübeck und auf dem Rückweg an den Mecklenburgischen Seeplatte, dann entzerrt sich die Fahrt.

Die wichtigsten Orte auf der deutschen Seite Usedoms sind schnell genannt. Das Seebad Heringsdorf, das Seebad Ahlbeck und das Seebad Bansin sind die drei Kaiserbäder der Insel und mit Zinnowitz die Orte, in denen man in der Regel wohnt. Im Seebad Heringsdorf steht seit kurzer Zeit das Steigenberger
Grandhotel. Dieses Hotel verdient in der Tat den Namen Grandhotel. Die Zimmer sind im maritimen Stil, hell komfortabel und freundlich eingerichtet. Man fühlt sich direkt wohl. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen und kann bis 12 Uhr eingenommen werden. Das Personal ist überaus freundlich und hochprofessionell. Das „Bistro und Bar Waterfront“ ist urgemütlich und hat eine anständige Karte. Günstig ist dieses Hotel nicht, aber schön. Alternativ wäre je nach Geldbeutel das Strandidyll Travel Charme Hotel, das Hotel Esplanade und der Pommersche Hof zu empfehlen. In Ahlbeck steht das Ahlbeck Hotel & Spa und der Ahlbecker Hof oder auch das Ringhotel. Im Seebad Bansin befindet sich das Travel Charme Strandhotel. Usedom verfügt aber auch über kleinere Hotels und Pensionen.

Die Orte sind zum Teil ungewöhnlich aufgebaut. Man hat bei den Seebädern teilweise den Eindruck, dass es gar kein richtiges Zentrum gibt. Die beiden einzigen bebauten Seebrücken der Insel schmücken Heringsdorf und Ahlbeck. Heringsdorf besitzt dafür mitten im Kern eine hässliche Bausünde, die
aber behoben werden soll. Man kann zwischen den Orten Heringsdorf und Ahlbeck wunderbar am Strand entlang laufen oder über die Promenade flanieren. Kurz vor Ahlbeck liegt eine Fischbude mit guten Räucherfischbrötchen. Heringsdorf hat eine Anzahl an guten Lokalen. Zum Beispiel ist das zum Strandhotel Ostseeblick gehörige Restaurant Wehrmann‘s  Alt Heringsdorf sehr zu empfehlen. Der Burger vom selbstgeräucherten Lachs ist ein Genuss, die Schokoladen-Crème Brulée ein Gedicht und das 450g Riesenkottelet vom Bentheimer Bioschwein schmeckt einfach lecker. Unbedingt reservieren. Man sitzt hier urgemütlich und wird von sehr nettem Personal mit gutem Essen ohne Firlefanz beglückt. Das Usedomer Brauhaus ist noch eine Nummer deftiger und rustikaler. Hier sitzt man gemütlich bei dem selbstgebrauten Gerstensaft.

Grundsätzlich ist man mit einem frischen Fischgericht auf der ganzen Insel gut bedient. In allen touristischen Orten findet man kleine Fischlokale. In Ahlbeck gibt es noch zusätzlich ein passables Thai-Restaurant.

Wer gerne die polnische Küche testen möchte, der kann mit dem Zug nach Swinemünde fahren und z.B. die bekannten Pierogi (unterschiedlich gefüllte Nudelteigtaschen) probieren. Ansonsten ist Swinemünde nicht besonders sehenswert.

Abgesehen von den bereits genannten Orten, lohnt ein Abstecher nach Peenemünde. In dieser trostlosen Gegend kann man ein ausgedientes, baltisches, dieselbetriebenes U-Boot von Innen besichtigen. Zur Stärkung danach kann man an kleinen Ständen (Der Stand vor der „Taucher II“ ist
besonders gut) ein frischgeräuchertes Fischbrötchen z.B. mit Butterfisch bestellen. Das Historisch Technische Museum sollte unbedingt besucht werden. In diesem ehemaligen Kraftwerk wird man packend mit der Vergangenheit und den damaligen technischen Bestrebungen konfrontiert.

Usedom hat keine Städte, durch die man stundenlang durchbummeln kann. Die Insel besticht durch ihr gutes Wetter, dem schönen Ostseestrand und den vielen guten Unterkunftsmöglichkeiten. Usedom bietet Erholung für die, die der Hektik entfliehen wollen und im Strandkorb bei einem guten Buch oder dem Blick auf das Meer entspannen wollen. Auf Usedom geht es gemächlich zu. Hier ist nichts hipp oder ultramodern. Im Gegenteil, manchen Häusern sieht man noch die DDR-Vergangenheit an. Usedom hat viele Wiederholer und das hat auch seinen Grund. Selbst Vicco von Bülow wählte für sein Finale im
Loriot-Film Pappa ante Portas die Seebrücke Ahlbecks.

Wer auf dem Weg nach Usedom eine lohnenswerte Pause einlegen möchte und bereits Bremen oder Hamburg gesehen hat, der kann für eine Nacht in Lübeck Station machen. Das Holstentor schmückte seinerzeit unseren Fünfzig D-Mark-Schein und sieht ebenso aus, wie auf dem Bild. Lübeck ist die Stadt der Buddenbrooks und des Marzipans. Einen schönen Abend verbringt man in der Schiffergesellschaft zu Lübeck. Das Essen ist ordentlich und die Atmosphäre ist toll.

Auch Schwerin eignet sich sehr als Zwischenziel.  Die Landeshauptstadt kann ein sehr schönes
Schloss vorweisen und eine nette Innenstadt. Schwerin sollte man zu Fuß erkunden, denn überall finden sich schöne Ecken. Das Kartoffelhaus  Nr. 1 ist nur bedingt zu empfehlen aber die Rösterei Fuchs ist eines der bestens Frühstückslokale, welches ich je kennengelernt habe. Schwerin hat mich überrascht. Ich hatte es mir nicht so schön vorgestellt. Man findet hier keine weltbekannten Sehenswürdigkeiten, aber der Gesamteindruck stimmt. Für eine Nacht hier zu unterbrechen, lohnt sich.
Eine mehrtägige Städtetour wäre allerdings übertreiben.

Außerdem sollte man auf dem Weg nach Schwerin noch in Waren (Müritz) pausieren. Dieses wunderbar gelegene Örtchen in der mecklenburgischen Seenlandschaft ist eine kurze Besichtigung wert. Ein Spaziergang am Seeufer entlang und durch den Ort wieder zurück.

Der Osten Deutschlands gilt für viele Westdeutsche immer noch als unentdecktes Land. Dabei hat dieser Teil unseres Landes so viel zu bieten. Orte wie Weimar, Erfurt oder Dresden und Meißen, Landschaften wie die Mecklenburgische Seeplatte, den Spreewald, den Harz oder die Sächsische Schweiz, diverse Spezialitäten aus Thüringen und Schwarzbier. Es gibt viel zu sehen, reisen wir es an…

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