Australien: Traumzeit und Naturschauspiel
Von Denis Bryll |19.01.2017
Wer Australien bereisen möchte, der sollte aufgrund der Größe und der weit über den ganzen Kontinent verteilten Sehenswürdigkeiten genug Zeit mitbringen oder die Erkundung von "Down Under" auf mehrere Reisen
aufteilen.
Australien ist mit Sicherheit einer der speziellsten Erdteile,
denn er bietet viel, was man sonst nirgends zu Gesicht bekommt. Man findet hier
das weltgrößte Korallenriff, den Uluru (Ayers Rock), den Wave Rock, das
faszinierende Volk der Aborigines, das Didgeridoo, natürlich das Känguru, den
Koala Bären und den Wombat. Der gemeine Australier ist etwas crazy. Dieses Land
ist spektakulär.
Die Anreise ist mit mindestens 22 Stunden Reisezeit lang,
aber sie lohnt sich. Inzwischen hat man hervorragende Anbindungen mit diversen Fluggesellschaften wie Emirates, Etihad Airways z.B. ab Düsseldorf und Thai Airways, Cathy
Pacific, Singapore Airlines und natürlich die Qantas ab Frankfurt/Main.
Demjenigen, dem die über 20-stündige Anreise an einem Stück zu viel ist,
kann auf der Strecke einen Stopover einbauen.
Die Reise sollte in Sydney beginnen, denn erstens sind die
Flugverbindungen sehr gut und zweitens ist diese Stadt der richtige Einstieg in
die Welt der ehemaligen Strafkolonie.
Sydney ist nicht nur die Oper, sondern sehr viel mehr. Es ist die Lage, die Harbour Bridge, das Viertel "The Rocks" und natürlich auch die
Oper.
Einen Besuch in der Oper sollte sich niemand entgehen
lassen. Damit ist nicht nur die Besichtigung der Gebäude gemeint, obwohl das
natürlich ebenso lohnenswert ist. Vielmehr besteht die Möglichkeit in der
Sydney Opera ein Konzert zu erschwinglichen Preisen zu erleben. Es werden oft
kleine Konzerte in einem Nebenkonzertraum angeboten. Hier treten lokale
Künstler und Bands auf. Die Tickets erhalten Sie vor Ort. Sollten Sie das Glück
haben, dort einen der vielen Weltstars erleben zu können, wäre das natürlich
ein besonderes Ereignis.
Wer noch eine spezielle Erfahrung machen möchte, der kann
einen Bridge Climb, also eine geführte und gesicherte Besteigung der Harbour
Bridge, buchen. Von der Brücke hat man einen unglaublichen Ausblick auf die
Oper und den Rest der Stadt.
Das schönste Viertel von Sydney ist "The Rocks". Schöne Geschäfte, nette Lokale - unbedingt anschauen.
Abraten kann ich von einer Dinner Cruise durch den Hafen von
Sydney. Meist ist der Preis für diesen Ausflug hoch und das Essen nur
mittelmäßig. Dieser Ausflug ist eine durch und durch touristische Veranstaltung
und wird oft überschätzt.
Bei einem längeren Aufenthalt in Sydney kann man einen
Ausflug in die Blue Mountains buchen.
Wer von hier aus plant, per PKW zum Red Center zu fahren,
dem sei gesagt, er sieht mehrere Tage den gleichen Strauch immer und immer
wieder. Die Entfernungen sind weit in Australien und das Outback wenig
abwechslungsreich. Es empfiehlt sich, die langen Inlandstrecken zu fliegen. Das
ist bezahlbar und spart Zeit.
Wer ein anderes Reisen bevorzugt, kann für verschiedene Teilstrecken auch eine Schienenkreuzfahrt buchen. Der "Indian Pacific" verbindet die Westküste mit der Ostküste und der "The Ghan" pendelt zwischen der Südküste und der Nordküste.
Wer auf dem Weg zum Uluru (Ayers Rock) im mehrere hundert
Kilometer entfernten Alice Springs landet, wird eher enttäuscht sein. Diese
Stadt ist alles andere als schön. Bleiben Sie dort nur solange es nötig ist und
machen sich per Mietwagen direkt auf den Weg in Richtung Red Center. Oder man lässt Alice Springs aus und fliegt direkt bis
Connellan (Ayers Rock Airport).
Wenn es nicht zu heiß ist, kann man auf dem Weg in die rote Mitte durch den Kings Canyon wandern. Man sollte recht fit sein, denn die
Anstrengung bei der Wanderung in Verbindung mit der Temperatur ist nicht zu unterschätzen. Genügend
Wasser ist lebenswichtig.
Reisen in das Rote Zentrum während des australischen Sommers
sind aufgrund der Hitze und wegen der unbeschreiblich lästigen, unendlich vielen
Fliegen zu meiden. Diese Quälgeister sind nicht nur unangenehm, sondern eine
Plage, die die Urlaubsqualität extrem mindert.
Je nach Sonneneinstrahlung schimmert das Gestein der Kata Tjuta (The Olgas) und des Uluru in einem anderen Rotton. Diese Orte sind
magisch.
Die Olgas können bei einer kurzen, durchaus lohnenswerten Wanderung bestaunt werden.
Ayers Rock ist der Höhepunkt. Grundsätzlich sollte aus Respekt
eine Besteigung des für die Anangu Aborigines heiligen Berges vermieden werden.
Der Aufstieg gilt zusätzlich als nicht ungefährlich und außerdem ist es weit schöner, den
roten Riesen von unten zu betrachten und um ihn herumzulaufen, zumindest ein
Stück. Erst dann erkennt man, dass der vom weiten nur wie ein großer Stein
wirkende Brocken, Wasserstellen hat, eindrucksvolle Aushöhlungen, Einkerbungen
und Wandbemalungen.
Für den Abend werden hier Sunset Dinner angeboten, die zwar touristisch sind, sich
aber lohnen. Man betrachtet bei einem Glas kühlem Sekt mit etwas Abstand, aber guter
Sicht den Ayers Rock bis die Sonne untergegangen ist, geht dann zu den
gedeckten Tischen in freier Natur und genießt in dieser wunderbaren Atmosphäre
das Essen und den Wein. Wenn es dann richtig dunkel ist, bekommt man unter dem
klaren Sternenhimmel die Himmelskörper erklärt; Ihr ganz persönliches
australisches Planetarium.
Den Sonnenaufgang am Ayers Rock sollte man auf keinen Fall
verschlafen. Besonders hier zeigen sich die verschiedenen Rottönungen in einem
wunderbaren Licht. Ein faszinierendes Naturschauspiel.
Wer alle Highlights in einer Reise unterbringen möchte, der sollte unbedingt noch zum Great Barrier Reef. Das größte Korallenriff der Erde
bietet eine fantastische Unterwasserwelt im glasklaren Wasser. Die angebotenen Ausflüge beginnen
meist in Cairns. Wer keinen mehrtägigen Segeltörn oder eine Minikreuzfahrt plant (wird von deutschen Reiseveranstaltern angeboten),
sondern nur einmal das Riff erleben will, kann Tagesausflüge als Schnorchel-,
Tauch-, Katamaran- oder Glasbodenboottour buchen. Zwei Nächte reichen hier in
der Regel aus.
Von Darwin startet man in den Kakadu Nationalpark, den Katherine Gorge und auch in den Litchfield N.P.. Hier werden von Veranstaltern wie DERTOUR Kurztouren angeboten, die alle drei sehr schönen Nationalparks anfahren. Hier sehen Sie Salzwasserkrokodile im
Kakadu N.P. und die vielen Wasserfälle im Litchfield N.P.. Natur pur. Das ist Australien.
Die wichtigste Stadt der Westküste ist Perth. Perth ist eine nette Stadt und bietet viele Lokale, Shoppingmöglichkeiten und ein reges Nachtleben. Von hier starten die Touren zum Wave Rock oder den Pinnacles.
Ich empfehle zur Einstimmung das Buch von Bill Bryson: Frühstück mit Kängurus. Es ist sehr lustig geschrieben und man bekommt einen
Eindruck, wie die Australier und ihr Land ticken.
Australien verfügt über hervorragende Weine. Vom berühmten Penfolds Grange zum Rosemount Shiraz. Letzterer ist absolut bezahlbar und lohnt sich zu verkosten.
Essenstechnisch liebt der Australier es einfach, also BBQ. Zum Gegrillten schmeckt das kühle, für deutsche sehr milde Bier noch besser. Filigrane Küche ist hier nicht angesagt, aber lecker ist es trotzdem und es passt zum rauen Land. Feinere Küche oder exotische Restaurants findet man nur in den Großstädten.
Australien ist definitiv eine Reise wert. Strandurlauber werden hier nicht glücklich, aber diejenigen, die die Natur lieben.
Australien ist spannend, giftig, verrückt, herzlich, mystisch, rot, karg, üppig und unendlich weit. Versuchen Sie es selbst.
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