Amsterdam: Tulpen mit Rotlicht

Von Denis Bryll |19.01.2017

Amsterdam

Amsterdam ist in der Regel sehr gut (und wenn man rechtzeitig bucht, auch günstig) mit dem Zug zu erreichen. Aus dem Ruhrgebiet fährt der durchgehende ICE z.B. nur 2 Stunden. Auch die Flugverbindungen sind aus allen Bereichen Deutschlands angenehm. Von einer Anreise mit dem PKW ist grundsätzlich abzuraten. Erstens kostet das tägliche Parken im Zentrum der Grachtenstadt ein Vermögen und zweitens benötigt man in Amsterdam kein Auto.

Es gibt hier unzählige gut gelegene, empfehlenswerte Hotels, die in der Regel allerdings recht teuer sind. Das altehrwürdige Hotel Victoria liegt unmittelbar gegenüber des Hauptbahnhofs (die Zimmer zum Innenhof sind ruhiger.). Das Ibis Amsterdam Centre Hotel liegt ebenfalls am Bahnhof und ist zwar einfacher als das Victoria, dafür aber günstiger. Das Boutique Hotel Notting Hill verbindet ein angenehmes Ambiente mit einer zentralen Lage. Das Luxushotel Renaissance Amsterdam bleibt für die, die sich dieses sehr gute Hotel leisten wollen.

Die Innenstadt ist sehr übersichtlich und somit einfach zu durchlaufen. Vor dem Hauptbahnhof befinden sich die meisten Anbieter für Grachtenfahrten. Einige liegen mit den Booten am Anfang des Damrak (Hautstraße). Es gibt viele Touren. Letztendlich entscheidet der Geschmack, welches Schiff einem am meisten gefällt. Die Preise sind fast überall gleich.
Wenn man vom Hauptbahnhof über den Damrak in Richtung Dam (Hauptplatz von Amsterdam) läuft, liegt direkt hinter dem Hotel Victoria auf der rechten Seite die beste Frittenbude (Manneken Pis) der Stadt. Hier bestellt man sich zur Einstimmung erst einmal eine Portion Pommes Frites mit Joppiesaus, Currysaus oder einer anderen der vielen angebotenen Soßen. 

Frisch gestärkt kann man entweder parallel zur Damrak über die Einkaufsstraße Niewendijk oder über den Damrak in Richtung Dam laufen. Dirket am Dam (Hauptplatz) befindet sich das Rathaus und Madame Tussauds. Der Platz ist schön und es lohnt sich hier ein wenig zu bleiben und das bunte Treiben zu beobachten.
Wer vom Dam mit dem Blick auf Madame Tussauds rechts auf die Raadhuisstraat abbiegt und die Singel-, die Heren- und die Keizersgracht überquert, bis zur danach folgenden Prinzengracht läuft und an der Westerkerk rechts abbiegt gelangt zum Anne Frankhuis. Die Warteschlange ist hier meist lang, trotzdem bleibt die Wartezeit durch eine zügige Abwicklung an der Kasse im Rahmen. Wer sich mit der schaurigen Vergangenheit auseinandersetzen will und ein Gefühl dafür bekommen möchte, unter welchen Umständen und wie bedrückend Menschen in der Nazizeit leben mussten, erhält hier einen kleinen Eindruck.

Ansonsten läuft man vom Dam in die Kalverstraat und schlendert an den verschiedensten Geschäften entlang bis zum Ende (es empfiehlt sich zwischenzeitlich ungeplant nach rechts abzubiegen in Richtung Singlegracht. Hier findet man interessante und skurrile Shops und schöne direkt an der Gracht gelegene Lokale.), überquert die Kreuzung und kommt über die Reguliersbreestraat direkt auf den Rembrandtplein. Hier lohnt eine Pause im Haagen Daz, um bei einem guten Blick auf diesen schönen Platz eine der nicht gerade günstigen, aber durchaus wunderbaren Eiskreationen zu probieren. Hier preisen diverse Künstler ihre oft sehr interessanten Werke an. Wir verlassen den Rembrandtplein über die Amstelstraat in Richtung Blauwbrug. Von dieser Amstelbrücke kann man die berühmte, hölzerne Magere Brug sehen, die im Dunkeln sehr schön beleuchtet ist. Weiter über den Waterlooplein biegen wir an der Jodenbreestraat links ein und gelangen so zum Rembrandt House Museum. Nach dem Besuch des Museums sollte man sich bei schönem Wetter unbedingt die Zeit nehmen und an der unmittelbar daneben liegenden Brücke eine Rast einlegen. Besonders am Wochenende, wenn die Amsterdamer selbst frei haben, kann man hier stundenlang die unterschiedlichsten Boote auf der Gracht vorbeifahren sehen. Von noblen Kleinjachten, über überfüllte Paddelboote, über klassische Motorboote, bis zu lustigen Eigenkonstruktionen bewegt sich das Leben hier auf dem Wasser. 

Über die Sint Antoniesbreestraat läuft man direkt auf den Niewmarkt zu. Da man überall von Wasser und schönen alten Gebäuden umgeben ist, ist allein der Spaziergang durch Amsterdam ein Genuss. Von hier aus ist es nicht weit zum Rotlichtviertel. Dieses nicht gerade kleine Viertel sollte der gemeine Tourist im Dunkeln meiden. Die Kriminalitätsrate ist hier höher als in anderen Stadtvierteln.
Sollte man am Abend einen guten Italiener suchen, so kann man sich einen Tisch im Restaurant Casa di David reservieren. Die gemischte Vorspeisenplatte für zwei Personen (Antipastissimo alla David) ist ebenso gut, wie die Duo-Pasta (Nr. 139) mit zweierlei Rindfleischzubereitungen in einer Chianti-Balsamico-Sauce. Auch die Lasagne ist gut. Unbedingt empfehlenswert ist dazu eine Flasche Ripasso Jahrgang 2009. Die Flasche wird hier zu einem fairen Preis angeboten und die Qualität dieses hier angebotenen Erzeugers macht einen weit kostspieligeren Amarone überflüssig. Meiden sollte man die Tagliatella mit dem Wildragout und die Ricotta Ravioli mit Pinienkernen an einer Spumantesauce. Beide Gerichte erwiesen sich als recht geschmacksneutral und etwas trocken. Bei schönem Wetter kann man hier auf sehr wenigen Plätzen draußen sitzen. Im zweistöckigen Innern ist es allerdings auch sehr gemütlich.
Ansonsten bietet Amsterdam natürlich unzählige Lokale von fein bis einfach, von exotisch bis gut bürgerlich.

Fazit: Es gibt nicht nur Tulpen und Rotlichtviertel in Amsterdam. Die Stadt hat Charme und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Man kann diesen Ort sowohl als Tagesausflug, als auch gemütlich in mehreren Tagen genießen.

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