BANGKOK - Die Stadt mit den vielen Gesichtern

Von Andreas Maar |11.11.2023

Es sind die vielen Facetten der thailändischen Metropole, die faszinieren. Von westlich geprägten Vierteln wie etwa Silom, Sukhumvit oder Siam Square mit Nobelhotel-Türmen und chicen Boutiquen, über die touristischen must-sees wie Ratanakosin mit dem Wat Pho und dem Großen Palast und Banglamphu mit der Backpacker-Szene und dem, was von Bangkoks "Altstadt" noch übrig ist, bis zu Chinatown, wo sich bei aller Hektik, bei allem Lärm und Schmutz vielleicht das ursprünglichste Bild der Metropole zeigt ... mit Überraschungen an jeder zweiten Ecke.

Chinatown ...

ist mein Lieblings-Viertel. Wer einmal durch die krummen Gassen von Talat Noi gebummelt ist, wird das so schnell nicht vergessen: Ölverschmierte und höhlenartige Werkstätten mit schwarzen Ersatzteilbergen, mit denen ganz Thailand versorgt werden könnte, wechseln mit Nudelküchen und bunten chinesischen Tempeln, an denen rote Laternen baumeln und die von verspielten Drachen auf den Dächern bewacht werden. Durch die enge Sampeng Lane, wo dicht an dicht die Läden an beiden Seiten alle irgendwie das Gleiche verkaufen, zwängen sich Mopeds und Karren durch die nicht enden wollende Menschenmenge. Die Händler verkaufen hier alles was bunt ist und glitzert, Schnickschnack allerorten, das - man glaubt es kaum - tatsächlich Abnehmer findet.
Gleich nebenan über den Khlong - die typischen Kanäle Bangkoks - erstreckt sich das ebenso quirlige Phahurat,eine Art Little India mit bunten Textilien, mit denen man jeden Bollywoodfilm ausstatten könnte. Auch keine Oase der Ruhe ist der Wat Traimit, wo der Golden Buddha Einheimische und Touristen anlockt. Um ihn vor birmesischen Überfällen zu schützen, hatte man die größte Goldstatue der Welt einst in Gips gehüllt. Der Plan ging auf. Die Birmesen ließen ihn links liegen. Doch - kolletives Alzheimer? - auch die Siamesen vergaßen schließlich den wertvollen Kern. Bis ein Sturz des Buddha in den 1950er Jahren dem Doppelleben ein Ende setzte. 
Spät am Nachmittag oder am frühen Abend sollte man den Flower Market besuchen. Was ein WOW-Effekt!! Berge von Rosen und Orchideen türmen sich auf und verwöhnen Auge und Nase. Gerade letzteres ist in dieser Stadt doch eher eine Seltenheit.  

Ein Fest für Leckermäuler

Sieht man von der Küche der Stadt ab. Wer hier verhungert, ist selbst schuld. Allerorten gibt es den Straßen-Imbiss, aber auch die beliebten Shophouse-Varianten oder auch noblere Restaurants sind zu finden. Das gesamte Spektrum der Thai-Küche liegt einem in Bangkok zu Füßen! Der Hauptstädter scheint überhaupt immer und überall zu essen. Doch nimmt man hier stets kleine Portionen zu sich, dafür in einer steten Regelmäßigkeit.
Die Shophouse-Restaurants fand ich besonders spannend. Dort wird - oft schon seit Jahrzehnten - nur eine kleine Anzahl an Gerichten zubereitet. Das Ergebnis: oberlecker und authentisch!!
Mein Tipp für ein klassisches Restaurant ist das Krua Apsorn in Banglamphu - sehr beliebt sowohl bei Einheimischen als auch Restaurantkritikern. Und das Tom Yam Gung ist einfach fantastisch! 

Roof Top Bars

Wir haben einige der spektakulären Roof Top Bars besucht, für die Bangkok berühmt ist. Mein absoluter Favorit ist die Moon Bar in der 61. Etage des Banyan Tree Hotels. Mit dem nötigen Kleingeld ist ein gediegenes Dinner hier oben möglich, aber auch nur für einen (oder mehrere) Drink(s) ist ein spezieller Bereich reserviert. Der Blick auf das Lichtermeer scheint grenzenlos. Und wie kann ein Bangkok-Tag schöner enden?

Spannende Entdeckungstouren ...

kann man nicht nur in Chinatown unternehmen. Über die bekannten Sehenswürdigkeiten brauche ich hier kaum Worte verlieren, außer vielleicht, dass man sich möglichst gleich bei Öffnung des Wat Phra Kaeo und des Großen Palasts um 8:30Uhr dort einfinden sollte. Der Trubel wird später am Tag einfach zu groß.  
In nördlicher Richtung bieten Thewet und Dusit so Einiges für Kulturinteressierte abseits der Hauptsehenswürdigkeiten. Der Dusit-Palastpark bietet mit seinen Gärten königliches Ambiente, und die Gebäude lassen den traditionellen Thai-Stil mit der europäisch-viktorianischen Ära verschmelzen. Direkt am Fluss bietet sich das Steve Café mit seiner wundervollen Terrasse für eine Mittagspause an. Der Name lässt Amerikanisches vermuten, doch bekommt man beste zentral-thailändische Küche mit kühler Wasserbrise und äußerst freundlichem Service serviert. Ein echter Geheimtip (und etwas schwer zu finden)!
Nur wenige Tuk-Tuk-Minuten später ist man in Banglamphu. Die berühmte Backpacker-Oase Khao San Road ist Geschmackssache. Deutlich origineller ist ein Spaziergang am fast verwunschen wirkenden Khlong Rop Krung. Und ebenso interessant wie der vielbesuchte Goldene Berg sind die KlösterWat Suthat oder Wat Bowonniwet, der eine Oase der Ruhe im Trubel Banglamphus ist und wo man gerne länger verweilt zwischen den Figuren und Wandmalereien der Tempel. 
Weniger besucht ist auch das Uferviertel, wo der Gegensatz zwischen modernster Architektur und Relikten des 19. Jh. einen reizvollen Kontrast bilden, so die East Asiatic Company oder das bröckelnde und altehrwürdige Alte Zollhaus mit seiner stolzen Fassade zum Fluss hin. Nach dem Besuch des Bangkok-Museums, das mit seinen drei alten Holzhäusern wie aus der Zeit gefallen scheint und einem Bummel durch Haroon, einer muslimischen Enklave voller Fotomotive, kann man dann um's Eck auch gleich noch muslimisch essen: Das Muslim-Restaurant ist eine Institution und ebenso preiswert wie lecker sind die Gerichte. 


Fazit

Mein Fazit: Ob Bangkok eine Stadt zum Wohlfühlen ist, muss jeder für sich entscheiden. In jedem Fall faszinierend sind die vielen Gesichter dieser Stadt. Wer etwa auf einem Longtail-Boot durch das Khlong-System Thonburis gefahren ist, dem scheint die Konsum-Glitzerwelt der Silom Road weit, weit entfernt. So kann sich jeder "sein" Bangkok auswählen ... wobei eines niemand auslassen sollte: die thailändische Ess-Kultur! Bei weiteren Tipps - etwa zu Hotels (von zentral und preiswert bis zum Zimmer mit dem schönsten Panoramablick) bin ich gern behilflich und freue mich, wenn Sie Kontakt mit mir aufnehmen. Ihr Andreas Maar


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