Griechenland - von Korfu nach Kavala - einmal quer durchs Land

Von Vicki Mitsios |28.12.2015

"Mitsios - sind Sie Griechin?" Dies ist wohl die häufigste Frage, die Kunden mich im Anschluss ihrer Urlaubsbuchung fragen. Doch was habe ich daraufhin immer geantwortet: "Nein, es ist nur mein Name". Nach unzähligen Urlauben in der Türkei, in Ägypten, Tunesien, Marokko, Kenia, Spanien und ettlichen Städtereisen im nahen und fernen Ausland, sehe ich ein, dass Namen auch verpflichten können. Also buche ich mal Griechenland - wie langweilig. Es geht nach Korfu - schon der Landeanflug auf Kerkira Stadt verspricht plötzlich das Gegenteil. Ich erwische mich dabei, wie ich bei einem Blick aus dem Fenster meinen Körper nach rechts gegen meinen Sitznachbarn schiebe um nicht die gewaltigen grünen Berge zu berühren und kurz vor dem Aufsetzen auf der Landebahn (wo zum Teufel ist denn der Flughafen???) die Beine anziehe, um nicht mit den Füssen im Wasser zu landen. Unser Mietwagen wartet schon am Flughafen und über halsbrecherische Serpentinen-Straßen geht es auf nach Glyfada. Hier haben wir eine kleine, einfache Appartementanlage inkl. Frühstück, direkt am Strand gebucht. Bei der Ankunft merken wir wie wunderbar es hier ist. Eingekesselt von hohen grünen Bergen erstreckt sich ein traumhafter, feinsandiger, goldfarbener Strand. Anfang Juni ist es hier weder zu heiß, noch ist der Strand überlaufen. Es gibt einige wenige von herzlichen Familien geführte Tavernen, zwei Minimärkte, unsere Appartmentanlage, ein Hotel und das weite, offene Meer. Hoch über der Bucht, befindet sich das kleine Bergdorf Pelekas. Von hieraus erleben wir in den folgenden Abenden - bei einem guten Retsina und einem klassischen "Choriotiki" - dem typisch griechischen Bauernsalat - grandiose Sonnenuntergänge, die ihres gleichen suchen. Wir erkunden tagsüber die Insel mit dem Auto, und obwohl Korfu nur rund 70km lang und 10km breit ist, schaffen wir es innerhalb von nur wenigen Tagen über 800km zu befahren, denn je kleiner und abgelegener die einzelnen Bergdörfer sind, desto mehr sind sie eine Reise wert. Esel, Schaf- und Ziegenherden haben hier Vorfahrt, und wir staunen nicht schlecht, als sogar eine kleine Hühnerfamilie mit unzähligen Küken unsere Straße in aller Ruhe sicher überquert. An jeder Ecke der Insel entdecken wir atemberaubende Ausblicke (z.B. hoch über Agios Georgios im Norden) und ruhige, kleine und größere Badebuchten und Strände, die hauptsächlich aus Kies und großen Steinen bestehen, aber durch glasklares türkis farbenen Wasser bestechen. Besonders schön sind hier ebenfalls Dassia, Acharavi und Paleokastritsa. Hier mieten wir uns für kleines Geld ein Motorboot (ohne Bootsschein möglich) und fahren vorbei an verschiedenen grün schimmernde Grotten, und duzenden sonst unzugänglichen kleinen Stränden, um in den einzelnen Buchten vom Boot ins kühle Nass zu springen. Aus eigener Erfahrung, möchte ich alle bitten, VORHER zu prüfen, inwiefern sich die zum Boot gehörende Mini-Leiter, zum herauskrakseln aus dem tiefen Meer zurück ins Boot eignet. :-) Allein um die berühmte kleine Mäuseinsel und die vielen historischen Bauwerke der sehenswerten Altstadt Kerkiras zu erleben, lohnt sich ebenfalls ein Ausflug in die Hauptstadt Korfus. Griechischer und stark italienischer Charme verzaubert uns regelrecht. Bis spät abends tummeln sich Griechen und Touristen in den vielen schmalen Gassen. In Straßencafes auf der Esplanade sitzen wir gemütlich bei italienischer Pizza und schlürfen gemächlich das heimliche Nationalgetränk der Griechen - den Frappe. Bestellen Sie diesen kalten Kaffee "gliko ke gala" - süß und mit Milch. Nach viel zu kurzen 6 Tagen heißt es Abschied nehmen von Korfu. Früh morgens setzten wir per Fähre von Kerkira aus innerhalb kurzer Zeit nach Igouminitsa auf dem Festland über. Hier erwartet uns ein Griechenland abseits der Touristenrouten. Über die neu erbaute 2. Autobahn Griechenlands (noch nicht ganz fertiggestellt) fahren wir über Straßen, Stege, Wege und Brücken in Richtung Nordosten. Rund 600km liegen bis Kavala vor uns. Wir passieren grüne gebirgsähnlich Regionen, Passstraßen in atemberaubenden Höhen, überwinden Höhen-Temperaturunterschiede von mehr als 20°C, kleine Dörfer, große griechische Provinzhaupttädte wie Ioannina, weite Flachlandebenen, kleinere griechische Städtchen wie Grevena, machen Rast an kleinen "Peripteros" (Kiosken), verständigen uns mit Händen und Füssen, sehen wie sich Landschaft und Klima sich verändern. Nach 4,5 Stunden erreichen wir Thessaloniki, die 2. größte Stadt des Landes. Wir erleben hier Lidl, Praktiker und IKEA, und den Hafen. Über die Promenade schlendern wir bei 35°C zum berühmten Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, und essen "Kalamboik" - den typischen Maiskolben vom Grill. Es ist herrlich. 2 Stunden Weiterfahrt nach Kavala erwarten uns im Anschluss. Die Gegend wird hügeliger, teils karg, jedoch reich an großen Seen und weiten Ebenen. Wir verbringen die letzten Urlaubstage in einem kleinen ursprünglichen Ort in der Gegend und genießen die Ruhe und das griechische Leben bei trubeligen Wochenmärkten in den Bergen, beim Schnorcheln an einsamen Bilderbuchstränden und Relaxen in ruhigen Strandbars, beim Shopping in Kavala und mit traumhaften Ausflügen auf die vorgelagerte Insel Thassos. Wir fühlen uns zu Hause. Der Abschied fällt uns schwer. "Mitsios - sind Sie Griechin?" - "Ja"

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