Moskau - St. Petersburg....auf den Wasserwegen der Zaren

Von Heike Neubauer |06.11.2008

Bereits vor Jahrhunderten wurden Regionen und Städte über Wasserwege entdeckt und erschlossen. Während Flussfahrten früher unbequem waren, dienen sie in unserer heutigen hektischen Zeit als Luxus der Ruhe und Verlangsamung. Flusskreuzfahrten bieten die Möglichkeit des Reisens statt des Rasens und machen den Weg wieder zum Ziel.
Bereits Peter der Große hatte die Vision eines Wasserweges zwischen Moskau und St. Petersburg. Doch während er die Erfüllung dieses Traums nicht mehr erlebte, haben wir heute die Möglichkeit, die beiden Zarenstädte und deren Verbindung auf dem Wasserweg durch das Herz Russland zu erkunden.
Die Anreise nach Moskau erfolgt in der Regel per Flug. Die Aeroflot bedient den Flughafen Moskau-Sheremetyevo mit deutlich kürzerem Transfer zum Schiffsanleger am Leningradsky Prospekt; die westlichen Fluggesellschaften Moskau-Domodedovo. Transferzeiten können 2 Stunden in Anspruch nehmen, abhängig vom Verkehrsaufkommen. Meiden sollte man stadtauswärts den Freitagnachmittag und stadteinwärts den Sonntagabend. Hier sind traditionell die Moskauer zu und von ihren "Datschen" unterwegs.
Die Flussschiffe in Russland entsprechen nicht unbedingt der "deutschen Traumschifferwartung"; häufig älteren Baujahrs sind sie etwas in die Jahre gekommen. Die Kabinen sind klein und dürften gern einmal renoviert werden, sind aber komplett mit Kühlschrank und Nasszelle ausgestattet. Einzige Ausnahme auf dem deutschen Reisemarkt bildet die MS "Sergej Kirov" von Viking Rivercruises, die im Winter 2008/2009 komplett renoviert und auf einen ansprechenden 4-Sterne-Standard angehoben wird. In 2009 wird es mit ihr 2 exklusive Termine zur schönsten Jahreszeit, den "Weißen Nächten", geben. Wer aber eine legere Atmosphäre bevorzugt und auf Luxus verzichten kann, den erwartet eine abwechlungs- und erlebnisreiche Reise.
Für die meisten Reiseteilnehmer ist es ratsam, die angebotenen Ausflugspakete der Veranstalter zu buchen. Für die einzelnen Gruppen stehen deutschsprachige Reiseleiter zur Verfügung; häufig Dozenten der Hochschulen, die die russische Geschichte und Kultur bestens vermitteln. In Moskau ist es kein großes Problem vom Anleger mit der Metro in die Innenstadt zu kommen; und da die Metrostationen mit ihrem Marmor- und Stuckverzierugen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören, sollte man das in der freien Zeit unbedingt probieren. Hauptanziehungspunkt ist natürlich die Kremlanlage mit der Mariä-Entschlafens- und der Erzengelkathedrale, dem Regierungssitz und der Rüstkammer...und wer auf dem "Roten Platz" steht, sollte neben der Basiliuskathedrale auch einen Blick ins Kaufhaus GUM mit seinem noblen Ambiente werfen. Eine Stippvisite schafft man in 2-3 Stunden; wer sich allerdings für alle Kirchen und Museen interessiert, sollte einen ganzen Tag einplanen. Um Moskaus Bedeutung als Machtzentrale nach außen zu dokumentieren, werden in den 1930er Jahren viele historische Bauten und alte Wohnviertel abgerissen und durch breite Boulevards, Wohnblocks und riesige Verwaltungszentren ersetzt. Das Ergebnis ist eine mondäne Hauptstadt und Weltmetropole.
Von Moskau führt die Reise über den Moskau-Wolga-Kanal, die Wolga, diverse Stauseen und Flüsse, den Wolga-Ostseekanal, den Onega-, Ladoga- und Weissen See und die Newa nach St. Petersburg. Bei der Überquerung der Seen kommt sogar kurzzeitig das Gefühl einer Hochseekreuzfahrt auf, so riesig sind deren Ausmaße. Die endlose Weite Kareliens vermittelt Ruhe, Entspannung und einen Hauch von Melancholie - kein Wunder, dass die russische Musik und Literatur häufig hiervon geprägt ist.
Es werden die Städte Uglitsch, Jaroslawl und Goritzy besucht. Hier finden Sie beindruckende Kirchen, Ikonensammlungen und die schöne Kirillo-Belozerskij-Klosteranlage. Wer mit offenen Augen durch die Orte geht, wird sich dem leicht morbiden Charme nicht entziehen können und unter anderem zwischen den häufig verfallenden Holzhäusern Kleinode der alten russischen Zimmermannskunst finden.
Die als Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnete Museumsinsel Kishi im Onegasee bietet eine Ansammlung von historischen Kirchen, Häusern, Kornspeichern und Badehäusern, die aus dem Norden Russlands stammen und den historischen Baustil der Region widerspiegeln. Die Verklärungskirche mit ihrem 22 hölzernen - im Sonnenlicht silbern schimmernden - Zwiebeltürmen ist ein echtes Meisterstück architektonischer Zimmermannskunst. In den Sommermonaten wird in den Bauernhäusern altes Handwerk in traditionellen Kostümen vorgeführt, so dass man sich vergangene Zeiten durchaus lebhaft vorstellen kann.
St. Petersburg zählt zu den schönsten Städten der Welt und - auf ca. 40 Inseln im Mündungsgebiet der Newa liegend - wird es nicht umsonst das Venedig des Nordens genannt. Es ist reich an historischen Gebäuden, wie z. B. der Admiralität, dem Sommer- und Winterpalast, der St. Isaak-Kathedrale und der Peter- und Paul Festung. Ein Besuch der Eremitage mit ca. 3 Millionen Kunstgegenständen im Winterpalast ist ein Genuss für Museumsfreunde. Der Katharinenpalast in Puschkin mit dem Nachbau des legendären Bersteinzimmers und auch das Schloss Peterhof sind prunkvoll und verschwenderisch dekoriert; die ausgedehnten Gartenanlagen laden zu einem Spaziergang ein. (Die Brunnenanlage am Peterhof ist wetterabhängig von Mai bis Oktober in Betrieb)
Die Reise wird in beiden Richtungen angeboten; zu empfehlen ist aber auf jeden Fall die Richtung Moskau - St. Petersburg, um eine kontinuierliche Steigerung von Highlight zu Highlight zu erleben. Die schönste Zeit ist ganz sicher Mitte Juni zu den "Weißen Nächten" -aber auch der Oktober mit seiner Laubfärbung hat durchaus seine Reize und viele Reiseveranstalter bieten günstige Preise mit hohen Nachlässen, die einen schon mal über Wetterkapriolen hinweg sehen lassen.

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